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Ministerpräsident

StefanMappus


Stefan Mappus auf einer Sitzung des CDU-Kreisvorstands (2007)
Stefan Mappus auf einer Wahlveranstaltung (2009)Stefan Mappus (* 4. April 1966 in Pforzheim) ist ein deutscher Politiker der CDU. Er ist seit dem 10. Februar 2010 Ministerpräsident von Baden-Württemberg und seit dem 20. November 2009 Landesvorsitzender der CDU Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Ausbildung und Beruf
2 Politische Tätigkeit
3 Wahl zum Ministerpräsidenten
4 Kontroversen
5 Privates
6 Siehe auch
7 Einzelnachweise und Anmerkungen
8 Weblinks

Ausbildung und Beruf
Von 1972 bis 1976 besuchte er die Grundschule in Mühlacker-Enzberg und danach bis zum Abitur 1985 das Theodor-Heuss-Gymnasium in Mühlacker. Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Standard Elektrik Lorenz in Pforzheim leistete er ab 1987 seinen Grundwehrdienst beim Raketenartilleriebataillon 122 in Philippsburg, das damals der 12. Panzerdivision unterstellt war.

Von 1988 bis 1993 studierte Mappus Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Hohenheim und erlangte den Abschluss Diplom-Ökonom. Von 1993 bis 1995 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Wissenschaften an der Universität Hohenheim. Von 1995 bis 1997 arbeitete er teilzeit im Bereich Vertrieb von Telekommunikationsanlagen bei der Siemens AG in Stuttgart. Seither ist er mit einem Rückkehrrecht bei Siemens freigestellt. Im August 2010 verkündete Mappus, er wolle die Beurlaubung zum Ende der Legislaturperiode im Frühjahr 2011 wohl auslaufen lassen.[1]

Politische Tätigkeit
Stefan Mappus trat 1983 in die Junge Union und 1985 in die CDU ein. Von 1988 bis 1990 war er Kreisvorsitzender der Jungen Union Enzkreis/Pforzheim und von 1989 bis 2002 Mitglied im Landesvorstand der Jungen Union Baden-Württemberg. Von 1994 bis 2010 war er Kreisvorsitzender der CDU Enzkreis/Pforzheim. Von 2005 bis 2009 war er stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Baden-Württemberg. Seit dem 20. November 2009 ist Stefan Mappus Landesvorsitzender der CDU Baden-Württemberg.

Von 1989 bis 1995 war er Mitglied des Gemeinderates der Stadt Mühlacker und von 1994 bis 1995 Kreisrat im Enzkreis. Seit 1996 ist Stefan Mappus als Inhaber des Direktmandats des Landtagswahlkreises Pforzheim Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg. Bei der Landtagswahl 2001 trat die Bundestagsabgeordnete, Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin der SPD Baden-Württemberg für das Amt des Ministerpräsidenten Ute Vogt im selben Wahlkreis an. Die SPD legte zwar in dieser Wahl landesweit um 8,2 Prozentpunkte zu, und Ute Vogt erreichte im Wahlkreis sogar einen Stimmenzuwachs um 13,5 Prozentpunkte, dies reichte aber nicht aus, das Direktmandat oder ein Zweitmandat zu erringen.[2] Vogt, die bei der Bundestagswahl 1998 im Bundestagswahlkreis Pforzheim das Direktmandat erlangt hatte, zog deshalb 2001 nicht in den Landtag ein und blieb bis 2005 Mitglied des Bundestags.

Von 1998 bis 2004 war Mappus politischer Staatssekretär im baden-württembergischen Ministerium für Umwelt und Verkehr und von 2004 bis 2005 Umwelt- und Verkehrsminister; 2000 wurde der damalige Staatssekretär von Ministerpräsident Erwin Teufel zum Interregio-Beauftragten ernannt, um die Deutsche Bahn dazu zu bewegen, einen eigenwirtschaftlichen Regionalverkehr als Ersatz für die entfallenden IR-Züge zu schaffen[3]. Er wurde am 21. April 2005 als Nachfolger von Günther Oettinger, der Ministerpräsident des Landes wurde, in einer Kampfabstimmung gegen Peter Hauk zum Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion gewählt. Nach der Landtagswahl am 26. März 2006 wurde er mit großer Mehrheit in diesem Amt bestätigt.

Wahl zum Ministerpräsidenten
Am 24. Oktober 2009 erklärte Mappus seine Bereitschaft, Nachfolger des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger zu werden, der im Zuge der Bildung der neuen schwarz-gelben Regierungskoalition in Berlin als neuer EU-Kommissar nominiert wurde.[4] Zwei Tage später votierten das Landespräsidium und der Landesvorstand der CDU geschlossen für die Nominierung von Stefan Mappus für das Ministerpräsidentenamt.[5] Zudem wurde Mappus als Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2011 nominiert[6] und am 20. November 2009 zum neuen Landesvorsitzenden der CDU Baden-Württemberg gewählt. Am 10. Februar 2010 wurde er im baden-württembergischen Landtag mit 83 von 137 Stimmen zum Ministerpräsidenten gewählt.[7] Insgesamt verfügt die Koalition aus CDU und FDP über 84 Sitze.

Kontroversen
Im Zuge der umstrittenen Trauerrede, die der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger 2007 anlässlich des Todes von Hans Filbinger hielt, machte der SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Knapp auf einem Kreisparteitag auch Mappus schwere Vorwürfe, wonach dieser unter anderem am rechten Rand fische. Da Knapp eine Unterlassungserklärung ablehnte, stellte Mappus einen Antrag auf einstweilige Verfügung, die allerdings vom Landgericht Karlsruhe am 31. Mai 2007 abgelehnt wurde.[8][9]

Stefan Mappus hat in der Vergangenheit den Christopher Street Day Stuttgart alsabstoßendbezeichnet. 2005 äußerte Mappus, er und 90 Prozent der Fraktion hätten ein Problemmit dem frivolen, karnevalesken Zurschaustellen von sexuellen Neigungen, wie es bei dieser Veranstaltung geschieht.“ Als im Sommer 2009 die damalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) etwa ein Adoptionsrecht für Homo-Paare gefordert hatte, übte Mappus Kritik: „Kinder sind denkbar ungeeignet für Experimente im Bereich der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften und bedürfen dem besonderen Schutz [sic] der Gesellschaft“.[10]

Stefan Mappus sprach sich dagegen aus, Lebenspartnerschaften in den Trauzimmern der Standesämter zu schließen. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen) warf Mappus daher im Oktober 2009 vor, er habe zu verantworten, „dass sich schwule und lesbische Paare in baden-württembergischen Kfz-Zulassungsstellen trauen lassenmüssten.[11]

Im Jahre 2003 hatte Mappus in seiner Heimatstadt Pforzheim die umstrittene Ausstellung Neofaschismus in der BRD zu verhindern versucht, weil in dieser einigen Politikern inhaltliche Nähe zum Rechtsextremismus unterstellt wurde. [12]

Privates
Mappus ist evangelisch und stammt aus einer Schuhmacherfamilie in Mühlacker-Enzberg.[13] Er ist seit 2001 mit der in Kleve geborenen ehemaligen Landesgeschäftsführerin der CDU Baden-Württemberg, Susanne Verweyen-Mappus, verheiratet. Sie haben zwei Söhne und wohnen in Pforzheim.[14][15] Stefan Mappus ist seit 2009 Hobbypilot einer Cessna.[16]

Siehe auch
Liste der Ministerpräsidenten der deutschen Länder
Kabinett Mappus
Einzelnachweise und Anmerkungen
1.↑ Stefan Mappus: Ein Jobangebot von Siemens. Stuttgarter Zeitung online vom 25. August 2010
2.↑ Die Landtagswahlen 2001 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und die Kommunalwahlen in Hessen. cosmopolis.ch Nr. 25/2001 vom 3. April 2001
3.↑ Meldung IR-Ersatzkonzept im Südwesten. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2001, ISSN 1421-2811, S. 100.
4.↑ Mappus will Oettingers Nachfolger werden. Spiegel Online vom 24. Oktober 2009
5.↑ Klares Votum für Mappus. Focus Online vom 26. Oktober 2009
6.↑ CDU nominiert Mappus als Oettinger-Nachfolger. stern.de vom 26. Oktober 2009
7.↑ http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2382711_0_9223_-abstimmung-im-landtag-mappus-ist-neuer-ministerpraesident.html
8.↑ Braune-Soße Streit. KA-news vom 30. Juni 2007 [pdf]
9.↑ Mappus muss heftige Attacken hinnehmen - Antrag auf einstweilige Verfügung zurückgewiesen Badische Neueste Nachrichten vom 1. Juni 2007
10.↑ Schwule befürchten Intoleranz Stuttgarter Zeitung vom 12. Dezember 2009
11.↑ Grüner Palmer über CDU-Mann Mappus: »Er ist für Grüne wie mich eine Reizfigur«. Spiegel Online vom 25. Oktober 2009
12.↑ Informationen zur Ausstellung und zum offenen Brief der CDU
13.↑ Enzberger zu Stefan Mappus: »Immer noch einer von uns« Pforzheimer Zeitung 8. Februar 2010 (abgerufen am 10. Februar 2010)
14.↑ Haudrauf muss Harmonie stiften, Suttgarter Zeitung vom 27. Oktober 2009 (abgerufen am 10. Februar 2010)
15.↑ Stefan Mappusdas rechte CDU-Schwergewicht, Stern vom 10. Februar 2010 (abgerufen am 10. Februar 2010)
16.↑ [1]
Weblinks
Commons: Stefan MappusSammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Website
Stefan Mappus auf den Seiten des Landtags von Baden-Württemberg
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Normdaten: PND: 129852813 (PICA) | LCCN: n2007002609 | VIAF: 35546393 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Mappus, Stefan
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (CDU)
GEBURTSDATUM 4. April 1966
GEBURTSORT Pforzheim
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Mappus“
Kategorien: Ministerpräsident (Baden-Württemberg) | Landtagsabgeordneter (Baden-Württemberg) | Staatssekretär (Baden-Württemberg) | Verkehrsminister (Baden-Württemberg) | Umweltminister (Baden-Württemberg) | CDU-Mitglied | Person (Pforzheim) | Deutscher | Geboren 1966 | Mann


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