Zorn, Hass, Wut! Heute morgen rief mich ein Mieter an: Eine seiner Wände ist feucht. Der Grund war schnell gefunden - bei den Mietern der Nachbarwohnung haben sich schon vor Wochen Kacheln in der Dusche gelöst. Statt mir aber Bescheid zu geben oder den kleinen Schaden selbst zu beheben, duschen diese größten anzunehmenden Bratzen munter weiter, so dass nun vermutlich die ganze Wand durchfeuchtet ist und so umständlich wie kostspielig repariert werden muss. Praxis auf der Kö und immer im Anzug unterwegs, freundlichst per Du, aber die elementarsten Regeln der mieterischen Fürsorge außer Acht lassend. Ich hätte große Lust, die entstehenden Kosten auf diese shiny happy people abzuwälzen, und wenn der Mieterschutzbund Holocaust schreit. Nee nee, so nicht: Den Miethai, der die alleinerziehende Mutter mit acht Kindern im Blizzard vor die Tür setzt, mag es gegeben haben, mag es immer noch geben, auch wenn die heutigen Mietgesetze in der Regel auch berechtigte Kündigungen bis in den Sommer prolongieren. Aber was mir in den letzten Jahren zu Augen und Ohren gekommen ist, ist angetan, schwärzeste Betrachtungen über die Gleichgult und Verantwortungslosigkeit der Menschheit zu bestätigen, das-Problem-der-fickenden-Mieterin mutet hierbei eher wie eine Arabeske an. Enteignet von mir aus alle Hauseigentümer, walzt auch die spießigen landschaftszersiedelnden Einfamilienhäuser platt und schafft eine einheitliche, leicht zu wartende staatliche Plattenbaulandschaft, meinen Segen habt ihr.
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