Vielleicht hätte ich bleiben sollen und hoffen, daß Sie mit mir tanzt. Vielleicht war es auch besser zu gehen. Unter Alkoholeinfluß ist man nicht umbedingt ein angenehmer Gesprächspartner, obwohl Absinth eine angenehme Art von Rausch erzeugt, man verliert gewisse Hemmungen und Blockaden, hat sich und seine Sprachsteuerung, soweit grundsätzlich vorhanden, aber durchaus noch weitgehend unter Kontrolle.
Da der Anisgeschmack nicht wirklich toll ist, trinkt man auch nicht zu schnell, der Geschmack ist aber auch nicht wirklich schlecht oder übelkeitserregend, dazu kommt der Zucker wie in gutgesüßtem Tee, man kann sich an sein Glas klammern, aber es ist kein unnatürliches Klammern, ein sehr angenehmes Getränk, beflügelt die Phantasie.
Mit M. wird es aber nichts werden glaube ich, eigentlich kenne ich sie ja auch kaum, praktisch gar nicht, vielleicht ist sie völlig furchtbar.
Trotzdem bin ich heute Abend schon zum Gedankennazi geworden, hätte ich telekinetische Kräfte dann hätte möglicherweise ein Brasilianer gebrannt dessen Interesse für Sie für meinen Geschmack deutlich zu stark war.
Später habe ich ihm aber natürlich freundlich zugenickt, er wohnt ja in der selben Wohnheims-WG wie ich. Immerhin habe ich gewisse taktische Vorteile, ich studiere ja das selbe wie Sie.
Das ist aber eigentlich alles nicht so wichtig.
Man könnte diesen Gedankengang möglicherweise noch fortsetzen, aber ich erkläre ihn für beendet, for now.
Am Wochenende plane ich mir die Haare zu verstümmeln und zu färben. Es wird bestimmt schlimm aussehen, aber zu Frisören gehe ich aus Prinzip nicht mehr. Vielleicht lerne ich auch endlich einmal etwas für die Fachhochschule, vielleicht ist das aber auch Wunschdenken.
Vielleicht.
Vielleicht.
Vielleicht.
GuteNacht.
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