Mexiko ist die größte spanischsprachige Nation und nach Brasilien der bevölkerungsreichste Staat in Lateinamerika. Das mexikanische Volk besteht überwiegend aus Mestizen, also Mischlingen zwischen Weißen und Indios, denn die weißen Eindringlinge begannen bald nach der Eroberung zu Beginn des 16. Jahrhunderts, sich mit den einheimischen Indios zu mischen. Immerhin sind heute noch rund 9% reine Indios, unter denen die Nahua (Azteken) im zentralen Hochland und die Maya in Yucatán die größten Gruppen darstellen. Heute werden noch etwa fünfzig Sprachen und Dialekte gesprochen.
Seit jeher ist auch die Bevölkerungsdichte sehr ungleich. Die Trockengebiete und die tropischen Waldregionen sind sehr dünn besiedelt. In ländlichen Räumen des Hochlandes werden dagegen über 100 Einwohner pro km² gezählt. Das ist durchaus mit europäischen Verhältnissen vergleichbar. Mexiko gehört zu den Ländern Lateinamerikas, in denen seit den 1940er Jahren die sogenannte »Bevölkerungsexplosion« ausbrach, nachdem durch systematischen Einsatz des Insektenvernichtungsmittels DDT viele Seuchen wie Malaria und Pocken in kurzer Zeit eingedämmt worden waren. In den vier Jahrzehnten von 1940 bis 1980 sank deshalb die Sterberate auf ein Drittel des ursprünglichen Wertes. Da aber die Geburtenrate erst in jüngster Zeit durch eine Politik der Familienplanung etwas zurückgegangen ist, gibt es seither einen jährlichen Geburtenüberschuss, der eine Verdoppelung der Bevölkerungszahl in immer kürzeren Zeiträumen bewirkt. Waren für die erste Verdoppelung der Bevölkerung noch siebzig Jahre nötig, so fand die letzte in einem Zeitraum von nur zwanzig Jahren statt. Damit nimmt selbstverständlich der Anteil der Jugendlichen immer weiter zu. So bleibt auf längere Sicht das große Problem bestehen, wie für diesen enormen Zuwachs wenigstens die Grundbedürfnisse an Lebensmitteln, Kleidung, Wohnraum, Ausbildung und Arbeitsplätzen zu beschaffen sind.
|