Das Märchen von der Metzgerin – Ein Fragment
Im Bodental, fernab der Stadt,
schneidt Erna Dober Würste ab
Für frische Ware ist bekannt
die Metzgerin im ganzen Land
Die Kundschaft rennt die Bude ein
der Schlachter tötet Schwein um Schwein
Man denkt: Bald wird expandiert,
wo doch der Laden so floriert
Doch Erna Dober denkt an Liebe
und wartet längst auf Herzensdiebe
Das Mannsvolk andre lieber mag
die nicht faschieren Tag für Tag
So wünscht die Jugend zurück sich Erna,
Tiere töten liegt ihr ferner
Ob in einem anderen Beruf sie kann,
finden einen netten Mann?
In der Stund der größten Not,
kommt unverhofft ein Angebot.
Beschenkt von Gott mit Zauberei.
Kommt plötzlich eine Fee vorbei
„Ich werde nun über dich wachen,
und zur Krankenschwester machen“
Die Idee Erna gefiel,
doch für sie wars nur ein Spiel
Die Fee half ihr sich zu verbessern,
keine Spur von Fleischermessern
In der Hand nun das Skalpell,
zum Leben retten möglichst schnell
Auch ein Artzt ward bald gefunden,
der nicht nur durft ihr Herz ergrunden
Das Irdenglück fernab vom Land,
die Metzgerin dennoch nicht fand
Sie sehnte sich nach dem Heimattal,
das Lebenretten wurd egal
Wie schön müsst es jetzt nur sein,
zu schlachten frisch ein junges Schwein?
Da nahm das Schicksal seinen Lauf,
und unsre Fee taucht wieder auf
„Wenn du zurückwillst ins alte Leben.
Kann ich es dir durchaus geben.
Ich helfe dir ein letztes Mal,
dann ist dein Leben mir egal“
„Da dank ich dir du gute Fee,
und opfre dir ein junges Reh
Ich werd dir jeden Tag gedenken
meine Gedanken zu dir lenken
Mir ist es bestimmt mit Menschenmachten,
tagein - tagaus Getier zu schlachten
Mit herbeiführn von schnellem Tod,
verdien ich mir mein täglich Brot.
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