|
mir sind eine reihe von fragen zur metaphysik aufgekommen, die sich vor allem auf die unklarheit dieses begriffes beziehen und die vieldeutigen einzelfälle, in denen er benutzt wird. das »über-der-physik-sein«, wie man sich das auch immer vorzustellen hat, ist nämlich zu einer sehr schwammigen begrifflichkeit geworden, die zudem verwässert ist durch die fracht verschiedenster richtungen, religionen und philosophischer ansätze. die bedeutungsrichtungen gehen von göttlichkeit über erlösung bis über höhere bewusstseinsebene bis außerirdische lebenseinwirkung über ästhetischer hochgenuss über menschliche bestrafung bis ziel menschlichen lebens. ich jedoch, in meinem streben nach klischeebeseitigung (auch wenn es ein vergebliches streben ist), habe erstmal all diese dinge heftig hinterfragt, und vor allem auf die relewandtheit befragt, die sie überhaupt für mein leben haben können. etwas ist metaphysisch, wenn es irgendwie über die reine existenz seiner physik hinaus geht, das zumindest ist die reine wortdefinition. von hier aus bin ich losgegangen, habe vorgestern abend mühselig zwei seiten überlegungen hingeschrieben, die aber immer im leidigen abstrakten, unsicheren gewäsch blieben. was für ein genie muss man sein, um aussagen über metaphysik treffen zu können? wo überhaupt ist platz für metaphysik in der uns überwältigenden physik? mich überkamen arge zweifel. zwei seiten nichts nütziger erkenntnisse, da hätte ich genauso gut schlafen können. aber metaphysik ist etwas, das den menschen wurmt und ihm keine ruhe lässt. mal sehen, wieviele seiten ich mir noch an diesem wochenende abquäle.
|
