Dummheit ist nichts anderes als ein Menschlichkeitsbeweis. Wenn eine Maschine je den Turing-Test bestehen könnte, müsste sie über ein gediegenes Maß an Dummheit in wenigstens einigen Bereichen verfügen, so wie das für jeden Menschen der Fall ist. Aber kann eine Maschine die Dummheit gut genug simulieren, um bei dieser Vortäuschung nicht entlarvt zu werden?
Dazu wäre zunächst zu klären, woran wir Dummheit erkennen und was wir als Dummheit bezeichnen. Es gibt wenigstens zwei Arten von Dummheiten: die absichtlichen und die unabsichtlichen. Absichtliche Dummheiten sind gelegentlich ein Ausdruck von Überdruss, auch und gerade gegenüber der Aneignung von Wissen und Weisheit. Diese Art von Dummheit zu erkennen, setzt ein gegenüber dem Dummen gleich hohes oder höheres Maß an Wissen oder Weisheit beim Erkennenden voraus.
Unabsichtliche Dummheiten sind oft einfach Fehler, wie etwa durch ungenügende Sorgfalt entstehende Flüchtigkeitsfehler. Auch unangemessene Reaktionen, die aus fehlender Vertrautheit mit einer Situation gemacht werden, können wir in diese Kategorie der Dummheit einordnen. Erkennbar sind sie wiederum für den, dessen Wissen oder Bildung die des Dummen übersteigt.
Aus der Beobachtung, dass für das Erkennen beider Arten von Dummheit ein gleich hoher oder höherer Wissenstand notwenig ist, ließe sich folgern, dass der Dumme uns immer gleichauf oder sogar überlegen ist. Für die irgendwann den Turing-Test bestehende Maschine bedeutet dies, dass wir sie so lange unterschätzen werden, bis sie unser Wissen und unsere Weisheit erreicht oder überflügelt hat.
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