Auf dem Schreibtische der Königin ist Alles in derselben Ordnung erhalten, wie es zu ihren Lebzeiten gewesen war: das Schreibzeug, die Nippes etc. In einer Schublade zeigt man noch die Taschentücher mit einer eingestickten Krone und ihrem Namenszuge, die sie benützt; unter Anderem befindet sich auch ein einfacher Zettel von ihrer Hand, mit den Worten: „Vergessen und Vergeben!!!! den 15. Juni 1804.“ Wir kennen die Geschichte dieses Zettels nicht, aber das ist auch gar nicht nöthig, es ist genug, daß er uns einen Einblick in ein weibliches Herz thun läßt, dessen Lebensathem Milde und Liebe war. Hieher auf diesen Tisch, in dieses Zimmer legte und trug der König Alles, was auf jene Zeit Bezug hatte, was von der Hand seiner Kinder und seiner Enkel kam. In Bezug auf Ersteres finden wir einen kleinen illuminirten Kupferstich von sehr geringem künstlerischen Werthe, die Bedeutung liegt aber in der Ueberschrift: „Toast zum 3. August 1812.“ Das Blatt war dem Könige zu seinem Geburtstage geschenkt worden, und zeigte einen Bauern, einen Landwehrmann und einen Soldaten, die über einem Tische die vollen Gläser anstoßen; auf dem Tische liegt: Die Gesetzsammlung für den preußischen Staat 1812.
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