Ich lehre auch die Kunde vom Niedergange und Verfall allen Fleisches, höret und bewahret es in euren Herzen: Hat sich der Mond halbtausendmal über einem Weibe gerundet, so ist ihr Wirkungskreis erschöpft. Ihr Blutfluss kommt zum Erliegen und silbrig färbt sich das Haar ihrer Scham. Alles Fleisch strebt zur Erde hin und auch das Weib macht keinen Unterschied; die Brüste, die dereinst Nährquell ihrer Nachkommenschaft gewesen, streben nun erdwärts, sich dem Wurm zur Speise andienend. Die Pforte ihrer Lust ist nun wie ein siegreich erstürmtes Tor einer Wüstenfestung, in durch die Käuzchen und Schakale ein– und ausgehen. Ist sie einst hitzig gewesen, so ist ihr nun heiß; war sie standhaft, so muss sie es nun bleiben immerdar. Tiegel und Töpfchen wird sie anhäufen und ihr Herd bleibt kalt, wenn sie im Bade steht im vergeblichen Ringen wider die Eroberin Falte. Und ihr Gemahl, dem sein hitziger Drang länger bewahrt und vor dessen Hüften doch die Evastöchter nun die Augen senken, enträt nicht länger dem Trunk und es kommt der Tag, da er sich aufmacht, eine neue Buhle zu freien. Sein Weib aber bleibet zurück, zum bejammerten Schatten geworden, bis sie dereinst hütet die Kindeskinder.
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