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Magnolia von PT Anderson
Wenn von März bis Mai die Magnolien blühen, bin ich glücklich. Denn wenn ich die Blüten sehe, denke ich an den Moment als ich 1999 zum ersten Mal den Film Magnolia gesehen habe.
Regisseur und Autor Paul Thomas Anderson hat einen Kosmos an Geschichten geschaffen, der in jeder Sekunde so präsent und intensiv ist, dass man körperlich berührt ist. Ein Polizist, der sich bei einem Einsatz in die drogensüchtige Claudia verliebt; Quiz Kid Donnie Smith, der als Kind wegen seiner Leistung in einem Quiz legendär war, nun aber wegen seiner Unzuverlässigkeit gefeuert wird und unglücklich in einen Barkeeper verliebt ist; ein Medienguru, der sterbend im Bett liegt und noch einmal seinen Sohn sehen will; dieser Sohn ist Sexguru Frank T.J. Mackey, der in einem Interview mit seinen Vergangenheit konfrontiert wird. Alles ist miteinander verwoben und von solch emotionaler Tiefe und schauspielerischer Kraft, dass es hier einfach nicht in angemessener Form wiedergegeben werden kann.
Der schönste Augenblick des Films ist, wenn alle Schauspieler den Song Wise Up von Aimee Mann gemeinsam singen. Man hat das Gefühl bei etwas ganz Intimen dabei zu sein. „It’s not going to stop/So just give up“.
Die Songs von Aimee Mann sind das wichtigste Element des Films.
P.T. Anderson sagt, er hätte den Film als Adaption von Aimee Manns Songs geschrieben. Das wird ganz deutlich, wenn man Textphrasen als Dialoge im Film wiederfindet. Anderson sagt über Aimee Mann, sie hätte die Gabe, einfach und direkt Dinge über Liebe und die oft damit verbundenen Verletzungen zu formulieren. Jeder hat über diese Dinge nachgedacht, aber sie nie in dieser Form aufgeschrieben. Anderson ist Fan. Das sagt er, es wird aber auch durch den Film deutlich.
Mit Magnolia hat man ein Epos von 188 Minuten vor sich, das in jeder Sekunde fesselt und durch die guten Geschichten begeistert.
Und am Ende regnet es Frösche. Das wundert dann niemanden mehr. Das ist die Realität!
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