Seit 14 Jahre Akne - Meine Leidensgeschichte
Ich bin jetzt 27 und hatte seit ich 13 war mit Akne zu kämpfen. Lange dachte ich, meine Haut würde sich nach der Pubertät verbessern. Es gab sogar Phasen, in denen es kurzzeitig besser wurde, die haben aber leider nie lange angehalten. Den größten Teil meiner Jugend konnte ich mein Spiegelbild kaum ertragen und hab ein Vermögen in Lotions, Abdeckstifte, Make-up und den ganzen Kram investiert. Trotzdem war mein Selbstbewusstsein an manchen Tagen so im Keller, dass ich mich nicht unter Menschen getraut habe. Jetzt endlich, endlich habe ich meine Akne in den Griff bekommen. Aber ich fang am besten mal von vorne an.
Angefangen hat der Mist mit meiner Haut wahrscheinlich wie bei vielen anderen auch mit der Pubertät. Ich dachte, das würde schon weggehen und mir nicht so viele Gedanken darum gemacht. Trotzdem habe ich Stunden im Bad verbracht und mit Abdeckcremes und Ähnlichem herum experimentiert. Nur unter einer dicken Schicht von Make-up habe ich mich nach draußen getraut.
Dabei habe ich mir bestimmte Verhaltensweisen antrainiert. Zum Beispiel wollte ich nie mit Menschen U-Bahn fahren, weil das Licht dort fiese Schatten bei den Pickeln wirft. Wenn ich dann doch mal musste, hab ich mir die Haare vor das Gesicht gehangen und nach unten geschaut. Gleiches galt für sonnige Tage, weshalb ich jedes direkte Sonnenlicht gemieden hab. Irgendwie gruselig, wenn ich jetzt so drüber nachdenke.
Auch wenn ich irgendwo übernachten musste, hab ich mich erst abgeschminkt, wenn vorher alles dunkel war. Ich bin dann meistens aus dem Bett nochmal ins Badezimmer gekrochen, während andere schon schliefen. Und morgens war ich dann die Erste im Bad, um mich wieder einigermaßen ansehnlich zu schminken.
Ich hab mich die ganze Zeit so geschämt, dass ich mit keinem darüber geredet habe. Auch zum Hautarzt habe ich mich nicht getraut, da hätte ich ja ungeschminkt hingehen müssen. Also hab ich mein Glück mit sämtlichen Pickel-Wunder-Produkten aus der Drogerie versucht. Das Problem ist nur, ich habe extrem empfindliche Haut. Und damit meine ich wirklich guck-mich-schief-anund-ich-jucke-extrem.
Dementsprechend haben alle Anti-Akne-Produkte, die ich ausprobiert habe, wie wahnsinnig gebrannt. Also Neutrogena, Clearasil, Manhattan Clear Face und wie sie alle heißen. Ich habe es dann mit milderen, natürlichen Produkten, also Alverde, LUSH, Dr. Hauschka usw. Die haben dann zwar nicht mehr gebrannt, aber auch nix gegen die Akne getan.
Im Laufe der Zeit ist meine Haut von sich aus etwas besser geworden und ich konnte mit den entsprechendem Make-up ganz gut leben. Dennoch durfte mich keiner ungeschminkt sehen, nicht mal bei meinem Mann habe ich mich das getraut. Und immernoch war ich morgens deprimiert, wenn sich über Nacht wieder fünf neue Eiterpickel gebildet haben. Ich hab Verabredungen abgesagt und mich zu Hause im Halbdunkel verkrochen. Dazu muss ich sagen, ich hatte nie wirklich tiefe Pickel. Die meisten haben sich sehr oberflächlich angefühlt, dafür hatte ich wirklich viele viele viele..
Vor anderthalb Monaten dann kam der Schock. Über Nacht haben sich plötzlich unglaublich viele Pickel gebildet und ich sah aus wie zu meinen besten Tennager-Zeiten. Ich war vollkommen fertig und dachte, ich würde diesen Fluch niemals los. Dann habe ich die zwei besten Sachen gemacht, die ich hätte machen können.
1. Ich habe mich meinem Mann offenbart. Zwar mit Tränen und im Dunkeln aber es tat so unglaublich gut, sich mal alles von der Seele zu reden. Er hat mich dann das erste Mal ungeschminkt gesehen (nach 3 Jahren Beziehung!!) und meinte, es wäre gar nicht so schlimm. Ha! Ich hab mich vor mir selbst geekelt und er meint, es wäre ihm noch nie aufgefallen. Ich dachte mir echt nur, ich bin im falschen Film..
2. Am nächsten Tag bin ich mit dem Kopf nach unten zu einer Apotheke gelaufen. Dort habe mir das Reinigungsgel von La Roche Posay und die Lotion Effaclar Duo besorgt. Es hieß die sei für empfindliche Haut, das war glaube ich der Grund mich dafür zu entscheiden. Ich hab die beiden Sachen dann gleich ausprobiert und fand es auch erst ganz angenehm in der Anwendung. Da hielt aber nicht lange an. Abends waren wir unterwegs und auf einmal fing mein Gesicht wie blöde an zu jucken. Es hat zwar nicht gebrannt, aber am liebsten wollte ich mir das ganze Zeug sofort aus dem Gesicht schrubben. Konnte ich nicht - wir waren ja unterwegs. Zu Hause dann bin ich gleich ins Bad und hab mein Gesicht gewaschen. Und - Oh Wunder - meine Pickel sahen nicht mehr so gerötet aus. Ich hab mir gedacht, so schlecht kann es ja dann nicht sein und wieder aufgetragen. Es hat dann auch nicht mehr ganz so gejuckt und war später kein Problem mehr.
Das war jetzt vor gut frei Wochen. Heute ist meine Haut so gut wie Akne frei. Ich hab zwar noch ein paar Rötungen hier und da und auch manchmal noch ein paar Pickel - die sind dann aber klein und gehen innerhalb eines Tages wieder weg. Ich hoffe, das hört irgendwann auf. Die Haut braucht ja auch Zeit, sich umzustellen. Und natürlich bete ich jeden Tag, dass es nicht wieder schlimmer wird, aber bis jetzt bin ich so glücklich wie noch nie zuvor.
Ich weiß nicht, warum gerade die Effaclar Duo bei mir so wirkt. Im Internet sind ja sehr gemischte Urteile dazu und bei manchen hat die sogar zu Ausschlag geführt. Ich finde es ist ein absolutes Wunderzeug und ich erschreck mich nicht mehr, wenn ich in den Spiegel sehe.
Ich hoffe, die Geschichte konnte einigen Mut machen, auch nach so einer langen Leidensgeschichte den Mut nicht zu verlieren. Irgendwann findet man schon noch dass richtige Mittelchen. Alles Liebe, Isalisa
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