Mit 16 wurden mir Antidepressiva verordnet, als einzige Hilfe; doch es war keine...es wurde schlimmer. (keine Konzentrationsfähigkeit, wie hinter einer Schleierwand fühlen) Weil es nicht besser wurde, hörte ich mit der Einnahme nach 4-8Wochen wieder auf. An diese Zeit habe ich beinahe keine Erinnerung, außer dass ich mich nicht mehr lebendig fühlte. Weder meine Depressionen noch meine Probleme waren geheilt. Ich hatte seit Jahren keine Ansprechpartner, war wirklich allein. Und dann wurde ich »hochpsychotisch« auf eine geschlossene Station in einer Kinder- u. Jugend-Psychiatrie gebracht. Da fing es an (nach Tablettengabe), dass ich mich wie auf LSD gefühlt habe (habe nie sowas genommen, mich nur drüber informiert gehabt) Ich wurde eingestellt auf Psychopharmaka denn natürlich wollte ich, dass es besser wird! Nach zwei Monaten dort, musste ich in eine andere Stadt ziehen, in ein Heim »für ein Jahr«. Daraus wurden 3 Jahre...ich wollte nicht auf die Straße und meine Eltern hatten das Sorgerecht noch. Und dieses Heim war sicherlich kein Ort für mich gesund zu werden und so bekam ich auch einen 2. Schub. Als ich dann endlich aus dem Heim ausziehen konnte in eine eigene Wohnung war das sehr befreiend. Leider begab ich mich in die Abhängigkeit eines 5 Jahre älteren Mannes...der mich dazu brachte alle Tabletten wegzulassen. Heute wäre ich nicht mehr so naiv. Ich weiß jetzt, wenn man einmal damit angefangen hat, ist es sehr schwierig davon dauerhaft wegzukommen. Der Kerl hat dann solchen Mist gemacht dass bei mir (vermutlich) ein neues Trauma kam und ich ziemlich bald wieder in angstvollem psychotischen Erleben steckte. Wieder Klinik, Neuroleptika, Antidepressiva, 3monatiger Aufenthalt. Die Menschen, besonders die Patienten dort waren sehr nett. Aber wer ist schon gern im Krankenhaus.
Zu der Zeit war ich einem Berufsförderlehrgang...was mich in meinem Lebensmut nicht bestärkt hat, weil ich mit meinen Fähigkeiten nicht anerkannt wurde. Dann gab es einen (agressiven) Konflikt mit meinem damaligen Mitbewohner, worauf ich »feststellte« es sei jetzt das Beste mich umzubringen. Die chemische Keule war vorhanden, also schluckte ich was ging und verabschiedete mich (in Stille).
Erstaunt wachte ich wieder auf, die Kerze brannte noch. Häh? Dann bin ich wieder ins Krankenhaus...ich entschloss mich zu einer Reha, es dauerte fast 1 weiteres Jahr bis ich dahinkonnte. In der Zeit fand ich meinen lieben Freund mit dem ich immer noch zusammen bin. Inzwischen fühle ich mich reifer, weiser und kann auch auf Erfolge zurückblicken und habe sogar ein Ziel und konkrete Pläne dies zu erreichen. Allerdings kann das nur gehen, wenn ich weiterhin stabiler werde. Ich finde ich bin auf einem guten Weg, fühle mich aber sehr unsicher.
Seit 6 Monaten komme ich, bisher prima, ohne Tabletten aus. Keine Symptome, abgesehen von Stimmungsschwankungen (womit es ja auch erst anfing damals). Jetzt bin ich in der Phase, wieder in eine Mietwohnung zu ziehen und möchte von da aus mein Leben aufbauen. Das geht aber alles nur, wenn ich es schaffe, gesund zu bleiben. Mein Vertrauen in Ärzte ist eher gering, was auf meinen Erfahrungen beruht, aber für wahre Hilfe bin ich dankbar. Was denkt Ihr, könnte wichtig sein, meine Ziele zu verwirklichen und gesund zu leben? Ich finde es nicht einfach, besonders als sensitiver Mensch, hier und heute zu leben besonders mit einer Portion Idealismus ausgestattet.
Also auf Resignation bin ich (uva) allergisch! Es wäre schade wenn mein Leben verwirkt würde und dem möchte ich vorbeugen.
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