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Praerieblume schrieb am 9.11. 2012 um 20:03:38 Uhr über

MeinGeheimnis

MeinGeheimnis

und du wirst es nie erfahren nicht? Nein, denn welches Arschloch sollte sich auch angesprochen fühlen? Es wimmelt doch auf diesem Planeten nur so von euch und ich bin weit weit weg....

Du entstandest nicht aus Liebe sondern warst ein Produkt von Gewalt und Verletzung...
Die Schwangerschaft war beide hart für uns und uns verbindete nicht das Band der Liebe sondern des Schicksals.
Du kamst auf die Welt und mein Verstand sagte mir, was zu tun war, aber mein Herz schwieg. Er sagte, Kinder brauchen Essen, Schlaf, Nähe, schreien und müssen beruhigt werden und das alles tat ich aber schweigend.

Ich lebte ein Gefühlswirrwarr und obwohl ich glaubte einen Funken Liebe für dich zu verspüren, fehlte mir das wichtigste aller Dinge. Der Instinkt einer Mutter und das Wissen was einem Kind fehlte, wenn es schrie. Nämlich dir...
Ich erzog ein Kind....

1 1/2 Jahre vergingen. Es war ein schöner Herbsttag und wir besuchten einen Spielplatz. Der Himmel war blau, die Sonne schien und ich ging mit diesem Kind an der Hand zur Schaukel. Das Kind setzte sich, schaukelte mithilfe anderer Kinder und ich beobachtete die Szene von der Bank aus. Das Kind winkte, lachte, rief Mama und plötzlich verspürte mein Herz eine Wärme und Zuneigung und meine Augen sahen, was sie nie zuvor gesehen hatten. Sie sahen ein Kind in Form meiner Tochter und nun sprachen Verstand, Herz und Augen dieselbe Sprache. Mit einem Kind ging ich zum Spielplatz mit meiner Tochter kehrte ich zurück....der erste Meilenstein.

Ich wurde aus Liebe schwanger und schon in der Schwangerschaft merkte ich die Unterschiede. Das Kind wurde geboren, es war dein Bruder und ganz plötzlich zerbrach mein Herz als ich merkte, was ich bei dir verpasst hatte. Ich kenne meinen Sohn, seine Bedürfnisse, weiss sie zu stillen, erkenne sein Schreien, seinen Geruch, kann ihn deuten, ihn lieben...wo war mein ICH als du so klein warst? War es so verschüttet? Ein grosser Stolperstein auf diesem Weg.

Mein Herz zerbrach weiter, denn ihr zwei seid so verschieden. Innerlich sowie Äusserlich. Mir wurde mehr denn je bewusst, dass du Eigenschaften hast, die nicht zu mir gehören, die mich dich nicht verstehen lassen, die mich verunsichern und manchmal sehr wütend machen.

Doch wieder stand ich auf, liess den Stolperstein zurück und machte mich auf den Weg zum nächsten Meilenstein.
Du bist meine geliebte Tochter, ich lerne dich so anzunehmen wie du bist, ich werde lernen, all deine Eigenschaften zu akzeptieren und mit ihnen umzugehen. Ich werde dich nicht aus der Verletzung heraus erziehen, ich werde deine starke Persönlichkeit auf den richtigen Weg lenken. Ich werde dir Grenzen setzen, um dir Sicherheit zu geben. Ich werde lernen, den gewonnenen Mutterinstinkt einzusetzen und mich frei zu machen von den Aussagen anderer. Ich bin deine Mutter und du mein geliebtes Kind.

Ich bin einen weiten Weg gegangen und werde nicht aufhören zu laufen, bevor ich mein Ziel erreicht habe.
Deine Mama


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