Der Mehlgeist huscht durch Korn und Staub
dabei begeht er schändlich Raub
er klaut dem Bäcker zwar kein Brot
doch bringt er ihn in grosse Not
Jeden Abend stellt er in die Ecke
vom Müller frische volle Säcke
doch am Morgen dann oh Graus
rieselt nur noch Staub daraus
Sein Vorrat schwindet mehr und mehr
und Bäcker Grümmel grömmelt sehr
Er beschliest dem üblen Treiben
ein rasches Ende zu bereiten.
ganz nah an des Mehlsack Platz
verlegt er seine Bettmatratz
und, so glaubt er, kann der Mehlgeist nicht
entdecken Grümmels Mondgesicht.
Tapfer hält er durch und wacht ,
doch dann erliegt er doch der Nacht.
Des Morgens dann, wer hätts gedacht,
das letzte Mehl sich leis zu Staube macht.
Der Bäcker schläfrig, gram und voll Verdruss,
verdreht er sich beim Aufstehn noch den Fuss.
Bäcker Grümmel sucht beim Müller Rat,
doch der, verlangt sein Gold und Brot
zur nächsten Nacht,fällt Grümmel ein,
holt er alle nachbarskatzen rein.
unruhig wältzt er sich durch Traum und Schlafe,
denn die Katzen schrein wie tausend Schafe.
die noch verbliebnen sind verstört,
und wieder war der Mehlsack angebohrt.
Der Bäcker, ganz verzweifelt flucht
und beim Kammerjäger hilfe sucht
Der pflastert alles voll mit Fallen,
besprüht, beklebt, beschmiert die Hallen.
Tatsächlich findt sich tot am Morgen
allerlei Getier, was sonst verborgen.
Doch wie kaum anders zu erwarten
lag der Mehlsack leer im Garten
da schnappt die Mausefalle zu oh weh
um des Bäckers schon lädierten Zeh
jetzt greift der Grümmel zur letzten list
der sein Verstand noch eben herrig ist
er füllt statt Mehl nun Kreide
in des Müllers Säcke beide
So Grümmel nie den Dieb je fand,
doch der aus seinem Haus verschwand.
Der Mehlgeist sucht das weite Kühle
und fand ihn in des Müllers Mühle
von dort kam nun kein Mehle mehr
er fraß im nu die Speicher leer.
und die Moral von der Geschicht
die kenn ich aber sag ich nicht.
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