realspace schrieb am 29. September 2004 16:12
> + Software und Daten allgemein sind an keinerlei Grenzen oder
> Naturgesetze gebunden
Au Backe jetzt würde ich an Deiner Stelle vorsichtig werden.
Der Begriff von der Informationsentropie ist nun wirklich keine echte
Neuheit mehr und ich bin wirklich mal gespannt, was die OS-Freckels
sich noch alles überlegen müssen, bevor ein Privatuser 5TB auch nur
in einer Weise sinnvoll mit Daten belegen kann, die ihm ein Wieder
finden ermöglicht.
Aber nehmen wir an 5TB sei nicht die Grenze, Du hast ja gesagt es
gäbe gar keine.
Also wie viel Terrabyte Daten glaubst Du kann man mit einem heutigen
PC sinnvoll verwalten (ich meine evtl. auch unter Beachtung von
Datenschutz und Datensicherheitsvorschriften inkl. einem regelmäßigen
Virenscan und besonders inkl. einem regelmäßigen Integritätstest -
der gespeicherten Daten Du verstehst schon, verlorene Cluster und so
sowie inkl. einem regelmäßigen Backup inkl. Backupverifikation etc.).
Was ich sagen will: Ab einer bestimmten Grenze werden Deine Daten
bereits heute zu einer reinen Bitwüste bzw. Du musst damit rechnen,
dass sie eine Bitwüste sind, noch ehe Du etwas davon weißt.
Weißt Du Anfang der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts dachte
man noch, ein Mensch würde sterben können, wenn sein Flugzeug die
Schallmauer durchbricht. Heute hat man die Technologie, die es
möglich macht und dennoch wurde die Concorde außer Dienst gestellt,
weil es kein sinnvolles Preis-Leistungsverhältnis in der Anwendung
mehr gab. Ok, ein paar Kampfjets gibt es noch, die das können, aber
der Massenmarkt hat die mögliche Leistung nicht auf Dauer adaptiert.
Was ich sagen will: Wann wird das Preis/Leistungsverhältnis in der
normalen Anwendung eines PC grenzwertig? Ich glaube nicht, dass einer
von uns beiden das abschätzen kann. Und machen wir uns nichts vor,
neue Technologien setzen sich immer erst dann durch, wenn der
Massenmarkt einen Grund hat sie zu adaptieren.
Also, dass Software und Hardware an keinerlei durch Naturgesetze
gegebene Grenzen gebunden sind, würde ich nicht nur nicht
unterschreiben wollen, ich würde es sogar bestreiten wollen, ja sogar
den Gegenbeweis antreten wollen.
Nimm an, Du könntest jedes Atom im Universum mit einem Bit (also 0
oder 1 belegen), dann ist dennoch bekannt und bewiesen, dass die
Masse des Universums begrenzt ist, das beschränkt also selbst in dem
genannten Beispiel die Anzahl der möglichen Bits. Und es ändert sich
auch nicht, wenn Du zur Speicherung auf die Subatomare Ebene
ausweichst, dann erhältst Du vielleicht noch eine 10er Potenz
obendrauf, aber auch das war’s dann.
Klar gebe ich zu, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Ich gebe
auch zu, dass meine oben genannte Überlegung bzgl. der
Grenzwertigkeit der maximalen Datenmenge auf einem PC der Entwicklung
schon lange vor der Realisierung der o.g. Überlegungen Grenzen setzen
wird. Aber eins ist doch klar, so wie die Lichtgeschwindigkeit eine
offenbar absolute Grenze für die Bewegung von Masse darstellt, so
stellt die Masse des Universums eine offenbar absolute Grenze für die
Menge der speicherbaren Daten dar.
Und ich denke, dass die Grenze, an der wir die Miniaturisierung aus
Wirtschaftlichkeitsgründen stoppen müssen und werden um viele 10er
Potenzen unter dieser offenbar absoluten Grenze liegt (ähnlich wie
das Verhältnis Schallgeschwindigkeit zu Lichtgeschwindigkeit).
aus: http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=6564358&forum_id=65944
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