noch als Nicht-Ontologie. Kritische Dialektik muss ständig, am konkreten Fall, die eigenen Kategorien der Analyse als gesellschaftlich vermittelte in Frage stellen, um dadurch das besser identifizieren zu können, was etwas ist und was es noch nicht ist.
Lassen wir das mal so im Raum stehen, sonst stehen wir morgen noch hier. - Wieso lest Ihr eigentlich so was ausgerechnet hier auf diesem Medienkongress?«
DIE FREUNDIN:
»Weil es hier so viele Konstruktivisten gibt und weil wir sehen wollten, was man denen entgegen setzen kann. Die Konstruktivisten leugnen gesellschaftliche Eigengesetzlichkeiten. Sie wollen alles aus dem Handeln Einzelner erklären, aus der Performance, aus dem jeweils gegebenen kommunikativen Kontext, der heute der und morgen ein anderer sein kann.« DER FoRTGESCHR11-rUNE: »Dagegen würde Adorno heute sagen, dass ein Phänomen wie die Globalisierung eigenständige strukturelle Merkmale aufweist, die man kritischdialektisch analysieren muss.«
DER ANI:ÄNGFR:
»Also müssen wir heute in der Wissenschaft Konstruktivismus ebenso ablehnen wie eine fundamentalistische Ontologie. Und wir müssen uns für die kritische Dialektik entscheiden.«
DIE FRfUNI)iN:
@>Das Problem ist nur, dass wir in der Praxis, außerhalb der Wissenschaft, diese Freiheit nicht haben. Wenn der @falsche Zustand, von uns eine flexible Bastelblografie erzwingt, sind wir so unfrei, konstruktivistisch und kontextualistisch handeln zu müssen.«
DER ANI@ÄNGFR:
»Und glauben zu müssen.@@
DER FoR-I@GFSCIIRITTENE:
»Gegen das Glauben-Müssen hilft Dialektik als Kritik des falschen Zustands.«
Wie AIDA und vier P alle Probleme lösen
Zwei Marketing-Studenten hatten zugehört.
DER ERSTE MARKFTING-STUDf'Nl@:
»Ich wusste nicht, dass Medienwissenschaft derart problembeladen ist.«
DER ZWEITE MARKETING-STUDENT:
»In BWL/Marketing haben wir diese Probleme nicht. Wir haben die AIDA-
Formel: Attention - Interest - Desire - Action. Wer Werbung macht,
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braucht nur zu beachten: Aufmerksamkeit führt z zu Verlangen - Das führt zur Kaufhandlung.«
DER ERSTE MARKETING-STU »Und dann haben wir noch die vier P: Product, Pl Das sind die Maßnahmen des Marketing-Mix, mi Werbung - das Kaufverhalten beeinflussen kann, tungen, die einen Markt für das Produkt schaffen; v der Waren im Regal oder an der Ladenkasse; Son fektive Vertreter-Organisation und Vertriebsstrate DER ERSTE MARKFTING-STU @>Mlt AIDA und den vier P kommen wir durchs M brauchen keinen Konstruktivismus und keine kriti DER ZWEITE MARK@,'TING-S »Und das ist auch gut so.«
Sektion Medienökonomie: Strukturen der
DER MOI)@'RATOR:
»Anders als sonst, wollen wir gleich mit der f)is möchte damit anfangen, dass ich die Frage stelle-. genstand der Medienökonomie sein?«
DER Mi@1)1F.NÖKONOM:
"Hier wird die Frage viruient: Womit machen die nehmungen heute Geld? Mit der intensiveren Du schöpfung. Und mit der Kreation von Wertschöpfu strategie moderner Medienunternehmen ist die ko von Wertschöpfungsketten.«
DER KR[@risciiF. Ml-,I)IENFO
»Sie gebrauchen beschönigende Worte. Mit dem al schöpfung, beschönigen Sie, dass Medienkonzer Legalität - vertikale Konzentrati'on betreiben, also nur produzieren, sondern auch in eigenen, marktb distribuleren; oder horizontale Konzentratt . on, da men in einer Sparte besitzen, zum Beispiel mehr damit die Möglichkeit der Mehrfachvcrwertung von Begriff Wertschöpfungskette, beschönigen Sie, d kale und horizontale Konzentration gleichzeitig, 1 ben; dass sie Romane in eigenen Verlagen produzi vertreiben; sie zugleich kostengünstig in eigenen Fi eigenen Kinoketten oder Fernschsendcrn zeigen;
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