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wuming schrieb am 29.3. 2003 um 00:44:27 Uhr über

Medien

DIE STUDENTIN:

»Heterogloss?«

DER STUDENT:

»Das heißt: >verschiedensprachlich<.«

DER POSITIVISTISCHF MEDIENSOZIOLOGE:

»Das ist richtig. Die Medienprodukte spannen einen vieldeutigen Möglichkeitsraum auf
DER AMERIKANISCHE
CULTURAL STUI)IES-WISSENSCHAFTLER:
@So konnte zum Beispiel die Fernsehserie Dallas pro- und antikapitalistische Bedeutungen transportieren, pro- und antipatriarchalische und so weiter. Das Reich des Populären öffnet den Text für produktive Lektürestrategien. Es gibt einen ewigen Fluss von vielfältigen, polysemen, intertextuellen Bedeutungen und Vergnügungen. Madonna zum Beispiel überschreitet alle Normen des sexualisterten weiblichen Körpers und enthüllt zugleich deren Offensichtlichkeit zusammen mit ihrem Bauch. Die Sexualisierung des Bauchnabels ist sowohl ein patriarchalischer Text als auch eine skeptizistische Parodie der patriarchalen Erotisierung weiblicher Körperteile.-
DER KRITISCHE MEDIENFORSCHER:
»Könnten Sie Ihren Blick für einen Moment von Madonnas Bauchnabel lösen? Die Behauptung,...«
DER AMERIKANISCHE
CUI,FURAI, SI'UI)IFS-WISSFNSCHAFTLER:
(unterbricht) »Polysemie herrscht auch in Horrorfilmen vor: Sie visuallsieren sowohl Angst vor Krankheit und Tod als auch die Gefahren der Zivilisation. Zugleich machen sie eine selbstreflexive Dimension der Massenkultur sichtbar. Und sie bieten eine zivillsationskritische Bedeutungsebene an. Zugleich durchbrechen sie die Künstlichkeit der Realität
DER KRITISCHE MEI)IENFORS(,HER:
... Die Behauptung, Texte seien a priorl polysem, gestattet vor allem Wissenschaftlern, ihre Schlaumelerelen in die Medienprodukte zu pro)'izieren.« DER AMERIKANISCHE

CUIXURAI. STUI)IES-WISSFNSCHAI7T[,fR:
»Populäre Texte sind vom Publikum produzierbare und deshalb demokratische Texte. Sie gestatten die vergnügte Mitbestimmung des Lesers. Sie bieten sich selbst - tolerant und offen gegenüber allen Deutungen einer populären Bedeutungskonstitution an
DER KRI-I@ISCHE MEDIENFORSCHER:
»Dann muss man nicht unzufrieden sein, wenn CNN regierungstreue Kriegsberichterstattung macht

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DER AMI-IRIKANISCHE

CUI-'1'URAI, SI-U1)1@'S-WISSENS (unbeirrt) >Populäre Texte zwingen dem/der Leser gehen sanft mit ihm/Ihr um. Sie lassen gutartig auch zu, die denen des/der Autorln widersprechen. In d Sprachen haben sie lose Enden, die sich ihrer Kontr ben Lücken, die so groß sind, dass der/die Leserln g hen lassen kann. Sie befinden sich, im ureigensten Si ihrer eigenen Kontrolle. ...<,
EIN ZU12Ä1,1,1(-@ ANWESENDER (leise zu seinem Nachbarn) »Postmodernes P Scheinheilige Scheiße
DER KRI'I'IS(,lll-" Ml-'.1)IENFORS >Das ist alles falsch! Schon beim Semlotiker Roland ser fatale Konstruktivismus, der die @Codes, relativi tung, nicht mehr als von Realität strukturiert auffas le Konstruktion von Wirklichkeit. Es bestand überh lität und Codes, derart voneinander abzugrenzen. mals, in den 50er Jahren, gegen die Wiederspiegelu block-Diamat, also des dogmatischen, von oben ver Das brauchen wir heute nicht! Eine realistischere Pe Die >Codes@, das sind Inszenierungen. Medienpro rungen, in denen stets Realität enthalten ist. Sie sind Realität, noch sind sie durch und durch >konstruie Immerhin sprach Barthes noch von sozialer Ko lichkeit und nicht - wie die Konstruktivisten - von noch nicht so narzisstisch-größenwahnsinnig wie d ker.
Steward Hall dagegen interpretierte in seine Barthes bereits konstruktivistisch. Bei ihm entsteh >Slgnifikationspraxis, durch die von den Konsumen deutungen. Das ist falsch, weil es sowohl den Proz als auch den der Konsumtion konstruktivistisch mis ern die heutigen Idealisten als die große Einsicht, al 1)F,1@ AMI-.RIKANIS(,iii-,
CUI@l'UPAl. S't@U1)11@'S-WISSENS (unbeirrt) »Populäre Texte sind wie ein Supermarkt: Artikel heraus, kombiniert ihn zu Hause mit seiner/1 sekammer und kocht daraus ein neues Gericht, das Bedürfnissen und kreativen Fähigkeiten entspricht.



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