McKinsey ist eine Unternehmensberatung. Aber nicht irgendeine, sondern einer der ganz großen Konzerne auf diesem Gebiet. In Deutschland betätigt sich diese Firma am liebsten als Regierungsberatung, und sorgt so dafür, dass der Staat in ein Unternehmen umgestaltet wird. Mit Hilfe der Gutachten von Beraterfirmen werden ganze Behörden umgestaltet. Das Monster BundesagenturFürArbeit ist zum Beispiel eben dieser Firma McKinsey geschuldet. Diese Umgestaltung ist auch ein Paradebeispiel, wie mit Hilfe eben solcher Firmen sowohl die Exekutive als auch die Judikative ihren Einfluss verlieren, ja faktisch ausgeschaltet werden. Der Staat macht, was McKinsey will. Was McKinsey aber wirklich will, weiß man nicht, man kann es nur erahnen.
Erahnen kann man es zum Beispiel am Wort Kunde. Zum Arbeitsamt geht man schließlich nicht freiwillig, zumindest in der Mehrheit der Fälle, sondern weil man dazu gezwungen ist. Wie kann da solch ein Antragsteller ein Kunde sein? Kann er denn, wenn ihm was nicht passt, einfach zur Türe raus und zwei Straßen weiter zur Konkurrenz gehen? Es ist ganz klar, dass McKinsey die gleiche Vorstellung von einem Kunden hat, wie die Musikindustrie. Die wollte ja auch am liebsten, dass man Musik nur kaufen kann und auch noch der GEMA was abdrücken muss, wenn man zu Hause selbst ein Lied singt.
So wie McKinsey dem Staat aufdrückt, dass er wie ein Unternehmen zu führen ist, so schreibt McKinsey den Unternehmen vor, wie sie zu funktionieren haben. Alles nach einer einheitlichen Struktur, egal wie das Unternehmen gewachsen ist. Was McKinsey nun garnicht haben kann, ist Kreativität von Seiten der Mitearbeiter. Weder der eigenen, noch der des »Kunden«.
Wenn man McKinsey-reformierte Unternehmen anschaut, kommt man bald auf den Gedanken, dass die Führer dieser Firma es bedauern, das KZ nicht erfunden zu haben. Aber selbstverständlich würden sie KZ's optimieren wollen. Ihr nächstes großes Projekt: Chiptuning beim Menschen.
|