McDonalds ist böse! Jawohl: böse! Ein ganz, ganz menschenverachtender Konzern ist das. Und ich habe Beweise dafür. Vor ein paar Wochen wollte ich nämlich ein zauberhaftes Medley komponieren, ein Denkmal für die aussterbende Gattung der Werbejingles. Die gibt's nämlich kaum noch. Fernsehwerbespots werden neuerdings nur mit Popsongs und elektronischem Geschwurbel unterlegt, eingängige Erkennungsmelodien sind out. Dabei gibt es so schöne. Mein Medley fing an mit »Sauce Hollondaise, von Maggi Meisterklasse...«, ging weiter mit »Meister Propper«, »Haribo«, »Müllermilch« und »Waschmaschinen leben länger mit Calgon!«. Interessant dabei ist, und da würden mich auch die Hintergründe mal interessieren, alle Werbemelodien sind in C-Dur. Keine Ahnung, warum das so ist, aber dadurch lassen sich alle Jingles nahtlos aneinandereihen. »Knackiger Spaß im Glas, von Berentzen, ja, Berentzen!« einzubauen ist etwas komplizierter, weil im 3/4-Takt, aber durch den Gegenrhythmus entsteht so ein Besoffenheits-Feeling, das ja auch ganz gut zum Produkt paßt. Aber dann tanzt McDonalds aus der Reihe! »McDonalds ist einfach gut!« fängt mit G an! Es gibt keine Werbemelodie, die mit G aufhört! Wie komme ich da hin? Alles ist im Eimer! Nur weil die so oberschlau sind und ihre Musik mit extravaganten Harmonien ausstatten. Weg mit McDonalds! Weg mit sophisticated Werbemusic! Für »Frau Antje bringt Käse aus Holland!«
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