Es war ein sonniger Nachmittag in der kleinen Stadt Grünweiler, und der Graf Maximilian, bekannt für seine skurrilen Ideen und seine Vorliebe für extravagante Mode, hatte einen neuen Plan. „Ich habe ein Zaumzeug entwickelt!“, rief er aus, als er aus seiner goldenen Kutsche sprang. „Es wird die Pferde zähmen, indem es sie am Maule und am Schwanz packt!“
Die Leute um ihn herum schauten sich skeptisch an. „Wie soll das funktionieren?“, fragte ein älterer Mann mit einem langen Bart und einem skeptischen Blick. „Das klingt nach dem Rezept für Chaos.“
„Chaos?“, lachte der Graf. „Nein, mein guter Herr, das ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst! Wenn das Pferd erst einmal gefangen ist, sind nur noch sehr wenige Bewegungen möglich. Es ist, als würde man einen starren Tanzpartner haben!“
„Du meinst, es wird sich einfach nicht mehr bewegen können?“, fragte eine junge Frau, die gerade mit ihrem Hund vorbeiging. „Das klingt eher nach Tierquälerei.“
„Ach was!“, winkte der Graf ab. „Es ist alles eine Frage der Perspektive! Wenn du dann noch das abgeschnittene Hosenbein meiner schwarzen Nappalederhose über den Kopf ziehst, wird es dunkel!“ Er grinste, als wäre das die geniale Lösung aller Probleme.
„Dunkel?“, murmelte der Bartmann, während er sich leise einen Scherz über den Grafen ausdachte. „Ich hoffe, du hast das auch an deinen Friseur weitergegeben, denn der könnte ein wenig Dunkelheit gebrauchen.“
Der Graf ignorierte den Seitenhieb und fuhr fort: „Dann kannst du das Pferd überall hinführen, an zwei kleinen Leinen, die sich zu einer einzigen vereinen! Es wird blind alle Formen annehmen, auch wenn es nicht so aussieht!“
„Ich kann mir das nicht ganz vorstellen“, sagte die junge Frau und schüttelte den Kopf. „Und was ist der Nutzen davon?“
„Der Nutzen?“, rief der Graf begeistert. „Das Pferd wird so viel einfacher zu handhaben sein! Stell dir vor, du gehst mit deinem Pferd spazieren, und es macht einfach, was du sagst! Keine Ausreißer mehr!“
„Das klingt, als würdest du einen sehr großen, sehr starren Hund erfinden“, bemerkte der Bartmann mit einem schiefen Grinsen. „Ich kann mir schon die Schlagzeilen vorstellen: ‚Graf Maximilian zähmt Pferde – oder sind es doch übergroße Hunde?‘“
„Du lachst jetzt“, sagte der Graf, während er das Zaumzeug stolz in die Höhe hielt. „Aber eines Tages werden alle Bauern in der Umgebung kommen, um es auszuprobieren!“
Die junge Frau kicherte: „Und ich stelle mir vor, sie werden auch ihre Hosenbeine opfern müssen. Das wird ein ganz neuer Trend.“
„Ja, genau!“, stimmte der Graf zu. „Hosenbeine, die zum Zähmen von Pferden geeignet sind! Man könnte eine Modenschau veranstalten! ‚Die Hosenbeine der Zähmung!‘“
Der Bartmann hielt sich den Bauch vor Lachen. „Ich kann die Werbung schon sehen: ‚Kaufen Sie jetzt ein Paar Nappalederhosen und zähmen Sie Ihr Pferd – oder Ihr Nachbarspferd!‘“
„Ihr seid beide unverbesserlich!“, rief der Graf, aber er konnte das Lachen nicht unterdrücken. „Kommt, lasst uns das Ding ausprobieren!“
„Wo?“, fragte die junge Frau, während sie skeptisch um die Ecke schaute. „In der Stadt oder auf dem Feld?“
„Natürlich auf dem Feld!“, rief der Graf. „Wo sonst?“
Mit einem fröhlichen Haufen von Zuschauern machten sie sich auf den Weg zum nahegelegenen Feld. Der Graf war sich sicher, dass seine Erfindung die Pferde der Umgebung revolutionieren würde. Und während er die Leinen in die Hand nahm, um ein wildes Pferd zu zähmen, konnte man den Bartmann schon lachen hören: „Wenn das schiefgeht, werden wir die erste Pferde-Kabarett-Show in der Geschichte der Stadt haben!“
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