Ich traue den französischen Philosophen der Postmoderne keinen Tick weiter, als ich es selbst überprüfen kann. Da kommen immer ganz schnell flotte, hübsch lesbare Sätze heraus, die aber möglicherweise barer Unsinn sind. Z.B. würde ich gerne erstmal ein paar gestandene Mathematiker hören, bevor ich folgendes unterschreibe: »Denn die Wissenschaftlichkeit wäre schon längst völlig verrückt, wenn man sie sich selbst überlassen hätte. Schaut euch die Mathematik an, das ist keine Wissenschaft, sondern ein wuchernder, nomadisierender Jargon.« (Deleuze/Guattari, Rhizom, Merve ´77, 38)
Ich frage mich, ob dieses Urteil über die banale Aussage hinaus, die für JEDEN Fachdiskurs gilt, nämlich daß Spezialisten-Diskurse eine gewisse Eigendynamik entwickeln, irgend etwas wesentliches über die Mathematik aussagt?
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