Auch die körperlichen Folgen übermäßig und gewohnheitsmäßig betriebener Onanie können recht ernste sein. Besonders das Auge erleidet mannigfache Schädigungen, wie namentlich die Forschungen von Hermann Cohn dargetan haben. Reizungen der Bindehaut, Lidkrampf, Akkomodationsschwäche, subjektive Lichtempfindungen, Lichtscheu können infolge von Masturbation auftreten. Auch das Herz wird in Mitleidenschaft gezogen, Krehl spricht sogar von einem »Masturbantenherz« als einer Folge der dauernden nervösen Übererregbarkeit, die Herz und Gefäße schädigt, was sich durch unregelmäßigen Puls, Druck- und Schmerzgefühl in der Herzgegend, Herzklopfen usw. bekundet. Aufhören der Onanie bringt alle diese beunruhigenden Symptome sofort zum Verschwinden.
Iwan Bloch: Das Sexualleben unserer Zeit (1909) S. 473
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