Wär hätte gedacht, daß auf RBB an einem ganz normalen Donnerstagnachmittag solche großartige Filme laufen? Daß Steve Martin ein großer Schauspieler ist, ahnte ich ja schon immer und »Pennies from Heaven« ist der unwiderlegbare Beweis. Diese »Death of a Salesman«-Traurigkeit ist selten genug, aber daß dazu noch das Thema der Emanzipation, der Befreiung aus einem geregelten, langweiligen Leben als Grundschullehrerin kommt, einfach unglaublich und gerade heute das einzig richtige. »Es muß doch einen Ort geben, wo die Schlager Wirklichkeit werden«, sagt Martins Figur Arthur, schlecht synchronisiert, einmal und sofort dachte ich, nicht völlig zutreffend vielleicht: »Ja, die Sowjetunion«. Welch bessere Beschäftigung könnte es an einem ohnehin wartend und häuslich verbrachten Nachmittag geben? Die einzige Frage ist, ob ich nun endlich »The Wild One« anschaue oder weiter Joy Division höre, bis ich vom Portwein betrunken einschlafe.
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