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Die habe ich mir als Kind nicht grün vorgestellt, sondern eher rötlich. Denn ich war fest davon überzeugt, wenn es irgendeine Gerechtigkeit im göttlichen Heilsplan gäbe, dann wären in einer anderen Welt die intelligentesten Lebewesen (als die ich mir die Marsbewohner schon dachte) dennoch die Unterlegenen. Nicht wie auf der Erde, wo ein Schuß aus der Büchse eines schwächlichen Hobbysafarikers den stärksten Löwen fällt: Nein, auf dem Mars herrschten für mich blutrünstige Bestien, Marslöwen von der Größe einer Diesellok, und tollpatschige Pflanzenfresser in Gestalt brontosauriergroßer Marskühe. Und mittendrin die Marsbewohner: freundlich, friedlich, scheu, und ohne ein rechtes Mittel gegen die Vielzahl von Ungeheuern. Sie mußten es büßen, was mich auf der Erde so fuchste und immer noch fuchst: daß das gescheiteste Lebewesen zugleich das erfolgreichste sein muß. Marsbewohner waren in meiner Phantasie demütig vor der Schöpfung, und das aus Notwendigkeit. Und daher hatten sie im Lauf der Jahrtausende die Farbe des Marsstaubes angenommen, so daß für sie wenigstens eine faire Chance bestand, im Falle des learjetschnellen Angriffs eines hausgroßen Marsadlers farblich mit ihrer Umgebung zu verschmelzen und so vielleicht (aber auch nur ganz vielleicht) dem Schicksal zu entrinnen, trotz Studium und Beamtenlaufbahn als Frühstück für die immerhin vw-käfergroßen Marsadlerjungen zu dienen. Ein Geschlecht der Duckmäuser, vielleicht, doch wenigsten chancenlos, jemals der Hybris ihrer irdischen Antipoden zu verfallen.
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