Die japanische Notenbank (BoJ) hat
in ihrem monatlichen Konjunkturbericht erneut ihre
Einschätzung der Konjunkturlage nach unten revidiert.
Die Abkühlung der US-Wirtschaft und asiatischer
Volkswirtschaften habe zu einem Rückgang der
Industrieproduktion geführt, hieß es in dem am
Montag in Tokio veröffentlichten monatlichen Bericht
der Zentralbank. Analysten und Finanzmärkte zeigten
sich von der Beurteilung der BoJ nicht überrascht,
nachdem bereits die Regierung Ende vergangener
Woche erneut ihre Konjunktureinschätzungen
herunter geschraubt hatte. Für einen konjunkturellen
Hoffnungsschimmer sorgte jedoch nach Ansicht des
Finanzministeriums die Mitteilung des japanischen
Kaiserpalastes, die Kronprinzessin sei möglicherweise
schwanger.
"Die BoJ hat ihren Ausblick den zweiten Monat in
Folge nach unten revidiert, aber die Einschätzung
entspricht der Sicht der Märkte, dass sich die ernste
wirtschaftliche Lage in naher Zukunft nicht
verbessern wird", sagte Tomohiro Noda, Analyst bei
der Industrial Bank of Japan. Japans Regierung hatte
am Freitag zum dritten Mal in Folge ihre Einschätzung
für die konjunkturelle Entwicklung nach unten
revidiert. Erstmals seit 1995 hatte die Regierung von
einer »sich abschwächenden Wirtschaft« gesprochen
und bestätigte damit nach den Worten von Analysten
die Einschätzung der Märkte, dass der zweitgrößten
Wirtschaft der Welt eine neuerliche Rezession droht.
Die Mitteilung des japanischen Kaiserpalastes,
Kronprinzessin Masako zeige erste Anzeichen einer
Schwangerschaft, weckte große Hoffnung auf einen
Thronfolger und könnte nach Ansicht des
Finanzministeriums auch der Konjunktur einen Impuls
liefern. "Das (die mögliche Schwangerschaft) ist eine
sehr gute Nachricht. Ich glaube, es wird sich auch
positiv auf die Wirtschaft auswirken", sagte der
stellvertretende Finanzminister Toshiro Muto. Der Yen
wurde nach Angaben von Devisenanalysten
vorübergehenden leicht von den Berichten über die
Schwangerschaft gestützt. Am Montagmittag notierte
die japanische Währung mit 124,73/76 Yen je Dollar
jedoch wieder etwas leichter nach 124,04/12 Yen am
Freitag in New York. Der Nikkei-Index schloss am
Montag rund ein Prozent im Minus mit 13.255
Punkten.
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