ich beharrte so sehr darauf das der Traum real war, das machte mich unglaubwürdig, der Bub hat soviel Phantasie. Aber es war real und ich habe es vor wenigen Momenten herausgefunden. Im fünfundsechzigsten lebensjahr am sechsundzwanzigsten März Zweitausenddreiundzwanzig in einer Bude in Oberwalluf in der man mich meist ungestört mehr als zwanzig Jahre hat alleine basteln lassen. Die Entwicklungsgeschichte hat bestimmt hundert Stunden Videomaterial ergebe welches auf drrei verschiedenen Apparaten ruhen die allesamt irgendwann ihren Geist aufgaben. Aber ich habe weitergemacht. Die Bindtechniken haben sich verändert, das ganze Darumherum ist anders geworden, der damit verknüpfte Sex ist in den Hintergrund getreten, es ging am Ende um irgendwas mit dem ganzen Körper, eine stellung zu erreichen, die ich nicht kannte, es gab einen antrieb in mir nach etwas zu suchen und ich habe die ursache jenes sehr häufigen Kindheitstraumes heute herausgefunden, das Fliegen nah über dem Boden, ich flog wie ein Fisch schwimmt dachte ich, ich machte schwimmbewegungen und kan vorwärts, keine zwanzig Zentimeter über dem Boden so dachte ich und es war bunt, gut, was man sieht, dafür kann man nicht viel, aber es ging um das Gefühl. Ich beharrte darauf der Traum sei total realistisch gewesen, ich sei sogar wach gewesen dabei und habe mich dreimal gefragt, na, träume ich jetzt oder nicht, und habe dabei auf dem Boden gestanden, und dann bin ich ein ganz klein wenig nach oben gehüpft und habe abgehoben, konnte fliegen wie ich wollte und landen und die Geschwindigkeit steuern, es war traumhaft und real, ich beharrte immer wieder darauf. Klar, irgendwann später im Leben hörst du auf deinen Traum zu erzählen, er kehrt auch fast nie wieder, allenfalls träume von diesem Traum kehren wieder, aber so intensiv, so kehrte er nie wieder wie ich ihn sehr vielfach als Kind erlebte. Und was soll ich sagen, ich weiß es, ich habe es im senkrechten Stehen mit Hilfe einer „Art von Fesselung“, die gar nicht irgendwie einschneidend und gewaltig fesselt wie ich das immer gewünscht habe, das ist es gar nicht, vielmehr soll es überhaupt nirgends weh tun, nicht mal ein bißchen und alles sehr serh locker sein aber doch gleichzeitig fest daß man keine paar Zentimeter bewegen kann, am liebsten völlig unbeweglich, aber ohne das es einschneidet irgendwo. Und ich hatte immer die Tendenz den Kopf zu beschweren, irgendwie mkit raffinierten Konstruktionen von Seilen, auflagen aus einem Material, binden nach hinten, binden nach hinten und dann den Kopf aber weil er im Nacken ja große Kraft hat, den kopf trotzdem bewegen können aber nur mit einer Kraftantrengung, weil, wenn man so steht, auf diesem Drehstehteller, kann jede geringste Auslenkung des Kopfes zu einer schleudernden Spirale werden, allerdings nur kurz, weil nach ein paar Zentimetern wieder Schluß ist. Aber das ist schon ein Gefühl, hui, den Fallreflex mit vollem Bewußtsein zu durchlaufen, da schießt immer Panik aber sofort wird sie angehalten und du aufgefangen, und es bleibt nur die Bewegung, du schwinsgt zurück, pendelst aus, stellst die Füße anders, und jetzt hab ich mich stillgestellt, die Füße dürfen ja schräg stehen und sich abstützen und ich hab mich auf die Füße gestützt und auf den Kopf der so lose an der schrägen Wand lehnte natürlich in seiner Haltemontur die man im besten Falle nicht spürt, und so taumelte ich etwas hin und her, der Körper macht immer kleine Bewgungen, aber dann lenhte ich mich ganz fest und etwas krumm und die Knie ein wenig Gebeugt so daß ich große Kraft auf die Füße ausüben kann und auch so den Kopf sehr fest anlehne an die schräge wand und dann bin ich nur noch dieses wenig schaukelnde Dreipunkt-Ding in einer Lage die ich gar nicht mehr beschreiben kann weil sie nicht mehr als senkrecht stehend empfunden wird, auch als Liegend nicht, irgendwie im Raume , eine lage irgendwie im Raume so ists am besten beschrieben, und ich das Dreipunkt dink das natürlich sich auf diesen drei Punkten räkeln kann und auf jeden der drei Punkte beliebig viel des Gewichts, naja, zum Teil, natürlich kann der Kopf nicht alles Gewicht übernehmen, aber mir fiel auf, daß das Loslösen aus dieser in drei Punkten fixierten Lage (so gut durch alle Gummis und Gurte gehalten das im laufe der Jahre unbedingtes Vertrauen in die Konstruktion gewachsen ist), also nur das Loslösen des Kopfes von der Wand, was sofort ein kleines Schaukeln welches aber gesteuert werden kann, eine absolute Befreiung aus jener lage war, ein Hpochheben des Kopfes glich exakt dem damaligen Abheben beim Fliegen. Und da ich blind war, also mit Über und umhängen am Kopf, und so mich völlig auf alle Bewegungen konzentrieren konnte und wußte ich bin gehalten, es kann kein umfallen geschehen, so vollzog ich das damalige gefühl des Fliegens und des Steuern des Fliegens und das Abheben und das landen nach, was ein Abheben und Landen des fest an die Wand gelehnten Kopfes war und mir fiel augenblicklich das Bild dazu ein, daß ich nämlich bei den Streitereien zwischen den Eltern die ich im Bett sehr gut mitbekam, sie schrien sich an, dann knallte Mutter die Abschlußtür rief laut aus, „ich lasse mich scheiden“ und fuhr mit der Ente in die einen Kilometer entfernte Bücherei wo sie alleine nachts arbeiten konnte. Und ich weiß, daß ich ängstlich auf das Rattern der Ente wartete, so spät es auch werden würde und zum Wachbleiben die technik entwickelt hatte das ich mit den beiden Füßen mich zusammen mit etwas decke in die Bettgitter die dem Verhindern des Herausfallens aus dem Stockbett dienten festkrallte bzw. mich dagegenstemmte und zwar so, daß mein Nacken oben leicht gekrümmt an der Holzwand des Kopfteiles des Bettes anlag und ich meinen Nacken in eine schiefe Position rückte und darauf mit den Beinen durch Abstoßen am Bettgitter auf den so schiefen Nacken einen Druck ausübte der eine Art von ziehendem Schmerz verursachte den ich aber seltsamerweise und zu meinem Erstaunen mochte, ich teilte damals schon schmerzen in zwei Kategorien, die ich mag und die ich auf den Teufel hasse, wie Sehenscheidenentzündung. Diesen Nackenschmerz mochte ich und konnte ihn quasi stufenlos regulieren mit der Art wie ich mich mit den Füßen gegen das Gitter stemmte. So bließ ich wach, störte mich nicht am Schmerz bzw spielte mit ihm, auf und ab und konnte irgendwie klar denken dabei und wartete nur auf Mutter. Das rattern der Ente vor dem fenster war wie eine Entspannung nun endlich gleich sofort einschlafen zu dürfen, als dann der Schlüssel im Schloß zu hören war war ich derart erleichtert das mir rundum wie heiß wurde vor lauter Müdigkeit und ich innerhalb von wenigen Sekunden mich zurechtmurmelte und zusehen konnte wie ich in den Schlaf versank. Ich habe diese Position, die die Illusion des wahrhaftigen Fliegens ermöglicht wohl häufiger eingenommen weil sie den Rückenentlastet hat und ich sie mochte. Das war mir ganz entfallen bis heute. Und ich habe diese Position nach Jahrzehnten des ungewissen Bastelns nun stehend nachgeahmt. Und mich in dem Moment als es gelungen ist habe ich mich erinnert.
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