die Magen-Darm-Grippe entpuppte sich als bösartige Lebensmittelvergiftung. 4 lange Tage lag Mutter von fürchterlichen Magenkrämpfen geschüttelt in der Klinik. Bevor sie unter einem leisen Röcheln, schweißgebadet und schmerzverzerrtem gelblich erscheinenden Gesicht dahinschied.
Als sie später gewaschen im Leichenhemd mit gefalteten Händen in den frischen Laken Ihres Totenbettes lag wirkte sie etwas entspannter, eben erlöst von den Qualen des Todeskampfs, Ihr gelblich wirkender Teint hatte sich jetzt allerdings in einem Fahlgrau verfärbt, das Ihr den Tod eindeutig ansehen ließ.
Auch bemerkten wir, als wir in stiller Andacht und Gebet um Ihr Totenlager versammelt standen einen strengen, ja beißenden Geruch aus dem Totenbett.
Mamas geschundener und lange krampfender Magen-Darm-Trakt hatte sich ebenso im Tode entspannt und war erschlafft wie alle anderen Muskeln meiner armen Mama und sich noch einmal posthum entleert.
So blieb nichts anderes übrig, Ihr das Leichenhemd etwas anzheben, den völlig besudelten Baumwollschlüpfer auszuziehen, das Gesäß nocheinmal mit warmen Seifenwasser zu reinigen und eine Windel anzulegen, bevor wir sie entgültig in Ihren Sarg betten konnten.
Das Ihr schönes weißes Leichenhemd untenrum nun auch befleckt war konnte man nicht sehen, Mama war ja untenrum schön zugedeckt.
Bevor sich der Sargdeckel für immer über Ihr fahlgraues Gesicht schloß war wieder, wenn auch nur dezent dieser beißende Geruch zu spüren.
Mutters Darm mochte sich immer noch nicht beruhigen und in Todesstarre übergehen und drückte weiter den restlichen Inhalt und schon faulendes Gewebe aus Ihr heraus.
Arme Mama
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