An meiner bevorzugten Badestelle am Bodensee führt ein Steg weit in den See hinaus. Es macht mir Spaß, im winzigen Bikini den ungefähr 1 m breiten Steg entlang zu spurten und mich von der Spitze mit elegantem Sprung in die Fluten zu stürzen. Mittlerweile bin ich an dem Strandabschnitt so bekannt, dass mir die anderen Badegäste gerne für ein paar Sekunden den Steg für diese reizvoll anzusehende Aktion überlassen. Eigentlich geht es mir gar nicht darum, mit meinem knallgelben Bikini die Männer zu reizen. Aber meine Sonnenbräune kommt damit besonders gut zur Geltung, was dann doch die Männer reizt.
Die Männer habe ich tatsächlich gereizt, aber anders als es beabsichtigt war. Zwei von den Kerlen, die mich schon länger beobachten, bauen sich plötzlich vor mir auf dem schmalen Steg auf. Wegen meines freizügigen Äußeren sehen sie mich als Freiwild an, das sie jagen dürfen. Ich bleibe zwei Meter vor ihnen stehen und lächele sie doppeldeutig an. Die Jungs sind attraktiv und gefallen mir echt. Aber für dieses Macho-Gehabe gehören sie betraft.
„Könnt ihr überhaupt schwimmen?“ Instinktiv blicken sie in Richtung Wasser. Genau diesen kurzen Moment der Unachtsamkeit nutze ich aus, laufe auf sie zu und stoße beide gleichzeitig ins Wasser. Einen nach links, den anderen nach rechts, während ich zwischendurch laufe. Als ich mit dem üblichen Sprung im Wasser lande, habe ich gegenüber ihnen einen Vorsprung von zehn Metern. Damit ist die Jagd noch nicht beendet. Sie haben ihre attraktiven Körper wahrscheinlich im Fitness-Studio gezüchtet. Das bedeutet, dass sie im Wasser recht unbeholfen sind. Ich schwimme vor ihnen her, als ob ich auf der Flucht wäre. Und zwar so schnell, dass sie mich gerade eben nicht erreichen. So schwimmen wir fast einen halben Kilometer auf den See hinaus.
Als ich langsamer werde, wittern sie endlich ihre Chance - und greifen ins Leere. Ich bin einfach weggetaucht. Ohne Vorwarnung schnappe ich mir von unten einen Fuß und ziehe den daran hängenden Jungen erbarmungslos ins Wasser. Kurz darauf den anderen. Als sie hustend mit Wasser in den Augen wieder auftauchen, packe ich mit jeder Hand einen von hinten am Genick und tauche sie mehrmals hintereinander richtig tief unter, bis sie ziemlich erledigt sind. Ihre Badehosen haben sie bereits bei meinem ersten Angriff verloren.
Als sie die Orientierung wieder erlangt haben, bin ich bereits weit vor ihnen in Richtung Strand unterwegs. Jetzt müssen sie ordentlich geschwächt noch einen Kilometer durchstehen. Als ich am Strand aus dem Wasser steige, erwartet mich der Beifall vieler Zuschauer. Als die zwei Machos nach einiger Zeit splitternackt das rettende Ufer erreichen, ist es eine Art von Spießrutenlauf für sie. Bevor ich vorsichtshalber verschwunden bin, habe ich übrigens die Zeit genutzt, ihr Bündel Habseligkeiten auf einem hohen Baum zu verstecken. Zur Freude der Zuschauer müssen sie jetzt auch noch splitternackt auf einen Baum steigen.
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