Stätte meiner Kindheit und Grab meiner Jugend, könnte ich pathetisch sagen, aber ganz so schlimm war es dann doch nicht ... das Gelände der Nervenklinik ist, soweit es geht, frei zugänglich, ein paar alte rote Backsteinbauten inmitten mückenverseuchter Wälder, hinten und vorne ein Pförtnerhäuschen mit einer possierlichen Schranke. Als Kinder und in der frühen Jugend sind wir oft zum Haus23 mit unseren angerosteten Bikes, weil nur dort sehr dezent am stacheldrahtgerahmten Eingang zu lesen war: »Maßregelvollzug«. Manchmal war da auch ein unrasierter Typ in einem gestreiften Pyjama, der am vergitterten Fenster preiswerte Zigaretten rauchte und mit dem wir »Kids« laberten ...
Im Nachhinein zeigt sich, dass nicht der Maßregelvollzug, sondern Brandenburg an sich das Grab meiner Jugend ist ...
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