Die exakten Details mögen je nach Prüfstelle anders ausfallen, daher keine Garantie, doch für alle Interesseirten, so stellte sich mir eine MPU nach Trunkenheitsfahrt dar:
Der erste Teil besteht aus zwei Konzentrations– und Reaktionstests, die von dem Probanten alleine in einer Kabine mittels eines Computers zu lösen sind. Statt der normalen Tastatur besteht das Keyboard aus einer Reihe von Knöpfen mit Ziffern– und Farbknöpfen sowie zwei Fußpedalen (Tautologie!). Zunächst muss eine von neun auf dem Bildschirm abgebildeten Linien vom Ausgangs– zu ihrem Endpunkt verfolgt werden, der mit einer einzugebenden Nummer markiert ist. Insgesamt 40 mal, wobei auch die Zeit, in der die Aufgabe gelöst wird, in die Beurteilung einfließt. Danach gilt es, vom Computer zufällig erzeugte Ton– und Lichtabfolgen mit insgesamt sieben Tasten und den zwei Pedalen korrekt nachzuahmen. Nach der bereits fordernden ersten Hälfte dieser Prüfung wird das Tempo zwischenzeitlich auf ein Maß gesteigert, dass keinem Menschen wiederzugeben möglich ist. Nicht aufregen, dies dient offenbar der Überprüfung der Frustrationstoleranz, kurz darauf wird das Tempo moderater, aber so manches Speedwrack hat da vermutlich schon den Monitor zertrümmert. Folgt die medizinische Untersuchung, die sich naturgemäß bei Alkoholdelinquenten auf die Leber und das Nervensystem konzentriert. Auch eine Blitprobe gehört zum Ablauf, weshalb von der übermäßigen Einnahme berauschender Substanzen am Vortage Abstand genommen werden sollte. Der dritte Teil der Untersuchung, ein eingehendes Gespräch mit einem Psychologen, dürfte der Vagheit dieser Disziplin geschuldet je nach untersuchender Person sehr unterschiedlich ausfallen, eine gewählte Sprechweise und ie Vermeidung allzu kategorischer Unschuldsbeteuerungen sind in jedem Fall anzuraten. Besteht man alle drei Testeinheiten, ist es selbst einem Suffkopp wie mir möglich, diese mit extrem hoher Durchfallquote belegte Königsdisziplin des Alcopops cum laude abzuschließen.
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