Mein heutiger Gegner ist kein halbwegs fairer Sportler, es ist ein brutaler Schläger. Am liebsten prügelt er einen Schwächeren halbtot. Deshalb nennen die meisten ihn nur »Der Hammer«. Selbst wenn man sich mit ihm fern vom Kampf unterhält, brüstet er damit, wie viele er bereits krankenhausreif geschlagen hat.
Ich suche eher den fairen Kampf. Auch wenn das bei unserer Mixed Martial Art nicht immer einfach ist. Meine Gegner sollen zwar besiegt den Ring verlassen aber immer als stolze Kämpfer.
Meisten steige ich mit einem sympatischen Lächeln in den Ring. Speziell wenn ich ahne, dass mein Gegner schwächer ist als ich. Der »Hammer« soll heute eine wohlverdiente Abreibung bekommen. Es sollen ihn keine blutenden Platzwunden im Gesicht entstellen, aber er soll verzweifelt das Ende des Kampfes erwarten. Es soll ihm die Luft knapp werden, und jeder einzelne Muskel soll sich anfühlen wie Muß.
Die erste Runde stellt die Weichen für den Rest des Kampfes. Deshalb stürmt er wie ein Berserker auf mich zu. Mit meinem berühmten Lächeln fängt mein Knie in seinem Bauch den Schwung auf. Gleichzeitigt gibt es ein paar ordentlich Hiebe auf seine Trizepse, dass er im Moment die Arme kaum noch hoch bekommt. Während dieses Moments der Irritation krachen meine Knie mehrmals in seine Oberschenkel. Das bringt ihn den Boden ein Stück näher.
Als er sich am Zaun des uns umgebenden Käfigs anlehnt, um nicht völlig in die Knie zu gehen, gibt es einige Tritte mit den Fersen auf seine Füße. Während er noch nervös hin und her springt, um weiteren schmerzhaften Fußtritten zu entgehen, verschlägt ihm ein wuchtiger Kniestoß in den Bauch für einen Moment die Luft. Das nutze ich aus, um ihm die Luft mit einer Salve heftiger Hiebe auf die seitlichen Rippen und weiterer Kniestöße noch knapper zu machen.
Mit heftigen Tritten spreize ich seine Beine, bis er vor mir auf dem Boden liegt. Statt ihn mit Faustschlägen ins Gesicht k.o. zu schlagen, springe ich auf ihn und veranstalte eine Art Muskelreiten mit ihm. Dagegen ist das, was die Schulmädchen mit ihren Jungs machen noch harmlos. Seine Bizepse müssen meine Landungen mit vollem Gewicht wegstecken. Während die Hupe die erste Runde beendet, geht meine Attacke in ein sadistisches Lächeln über.
Deutlich geschwächt beginnt er die zweite Runde mit einem Wutausbruch. Das ist gar nicht gut für seine Konzentration. Im nu liegt er auf dem Boden schräg unter mir. Mit einem Knie auf seinem Brustkorb pressen Kniestöße in die Rippen die letzte Luft aus seinen Lungen. Ehe er sich versieht, drehe ich ihn auf den Bauch, springe hoch und bearbeite seinen rückwärtigen Waden- und Beinmuskeln mit heftigen Tritten, bis sie fast gefühllos sind. Das liefert satte blaue Flecken für die nächsten Tage.
Ich schleife »Den Hammer« in den Winkel zwischen Ringboden und Begrenzungszaun. Jetzt ist sein Rücken mir zugewandt und Ziel meiner Angriffe. Zu gerne möchte es sich am Drahtzaun hochziehen. Aber das Risiko, sich durch »Feindeinwirkung« dabei die Finger zu brechen, ist ihm zu groß. Zum Ende der zweiten Runde bin ich längst nicht mehr sein Gegner sondern sein Feind. Trotzdem ist er nicht meiner.
So richtig tragen können seine malträtierten Muskeln den »Hammer« kaum noch. Grund für mich, ihn nicht auf den Boden zu lassen, sondern ihn rundherum mit Fausthieben, Fußtritten und Kniestößen im Ring beliebig hin und her zu befördern. Das wäre die Situation, in der er zu gerne den Abbruch durch den Ringrichter sähe. Aber den Gefallen tue ich ihm nicht, bis zum Endes der letzten Runde muss er mit zunehmenden Schmerzen und seinem Blick in mein lächelndes Gesicht durchhalten.
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