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solarschule schrieb am 19.2. 2003 um 03:00:03 Uhr über

MASCHINENSKLAVEN

Albrecht Haushofer (1903-1945) Alfonso Gatto (geh. 1909)

SILVESTERSEGEN DEN MÄRTYRERN VON DER PIAZZA LORETO

Des Jahres würdig war der letzte Schl,ß: Es dämmerte; alles blieb starr,
In unsren Zellen rattenhaft verwahrt, Stadt, Himmel, Atem des Tages.
erfahren wir in ganz besondrer Art Die Henker nur blieben lebend,
den Prall der Bornben wie den Flakbeschuß. allein vor den Toten.
Kein großer Angriff. Ein Silvestersegen, Der Schrei des Morgens, er war das Schweigen.
den Trümmerstätten von Berlin geweiht, Der blutende Himmel, Schweigen.
an eines Jahres Gabe nur gereiht Mailand war ein unendliches Schweigen von Häusern.
wie späte Glut an einem Flammenregen. Und die Mörder, eine Beute der Furcht,
waren da, befleckt von der Sonne,
Was in Jahrhunderten gewachsen war, beschmutzt vom Licht,
vernichtet nun in Stunden jäh die Kraft voll Abscheu voreinander.
gewissenlos mißbrauchter Wissenschaft. Es dämmerte; hier auf dem freudezitternden Platz,
Das alte China kannte die Gefahr. über den morgens und abends
Es bannte schon das Pulver, weil darin die Arbeiter fluten mitten im Licht,
Versuchung lag zu groß fÜr Menschensinn. hier wo das Kreischen der Tram
auf den Schienen freudig grüßt den Tag
und die frohen Gesichter der Lebenden, hier wollten sie,
daß sich das Blutbad vollende.
MASCHINENSKLAVEN Auf daß Mailand an seinen Toren
hätte vermischt im gleichen Blut
Ravenna, Salzburg, München, Genua, seine lieben Kinder und sein altes Herz,
Westminster, Köln, Antwerpen, Lübeck, Tours das starke, hart wie eine Faust.
es waren Städte - doch nicht Städte nur Ich hielt mein Herz in der Hand und eures auch,
wie Krasnoiarsk vielleicht und Onaha. das meiner Mutter und das meiner Kinder,
in allem Werk, das formend eine Hand das Herz aller Lebendigen, die ein Augenblick fällte,
mit Liebe schuf, ist andres noch gebunden, für diese den ganzen Tag ausgestellten Toten
als in Maschinensta,pf ihr je gefunden! im Lichte des Sommers, in einem Sturm
Maschinensklaven, werft Ihr es in Brandl mengender Wolken. Ich wartete auf das Böse
Begreift Ihr, was Ihr tut mit Euren Spielen, wie auf ein plötzliches Feuer oder eine
atomzertrümmernde Raketenzünder, grollende siegreiche Woge; der Donner war es
totaler Kriege schäumende Verkünderl eines Volkes, das aufsteht aus seinem Grab.
Ich sah im neuen Tag in Loreto
Was bleibt am Schluß von allen Euren Zielen? die rote Barrikade, die die Toten
Ist alles Oberliefe,te zerstört, als erste stürmen, noch im Arbeitskleid,
fehlt Euch sogar ein Erbe, der Euch hört! mit nackter Brust, immer noch
196 voller Glut und Inbrunst. Und jeder Tag,
197



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