Müllmänner rangieren in meinem persönlichen Fetischscore deutlich hinter einer Reihe anderer körperlicher Berufe wie etwa Bauarbeiter, Fliesenleger, Köche, Metzger oder Zimmerleute. Das ist keine Frage einer imaginierten Unsauberkeit, doch es fehlt diesem Beruf einfach am stimulativen Setting. Sicher könnte ich mir vorstellen, an einem dunklen Wintermorgen zur Tonne zu schlurfen, wo ein stark gebauter Angehöriger dieser Berufsgruppe, wenn möglich gar südeuropäischer Herkunft, mit dem Auswechseln beschäftigt ist und mich, der ich durch eine gewisse Ungeschicklichkeit beim Einfüllen und einige scheu–faszinierte Seitenblicke offenbar mein Interesse signalisiert habe, durch einige aufmunternde, ja fast herrisch zu nennenden Gesten zum Nähertreten auffordert. Natürlich würde ich, gleichsam an unsichtbaren Fäden gezogen, seinem Wunsch willfahren und ohne jede Scheu oder olfaktorische Mißempfindung meine schönmanikürte Hand an den südlichen Wendekreis seiner Arbeitsmontur legen, wo bereits eine deutlich ausgebildete Beulung Entgegenkommen verhieße; aber Herrgottnocheins, mit seinem Schockorange und den Leuchtstreifen ist der Kerl auf hundert Meter zu sehen und um meinen Ruf in diesem Viertel ist es vermutlich ohnehin nicht zum Besten bestellt.
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