Sie studierten an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Edward Joffe, 22, und Leon Kanner, 21, wollten an diesem 21. Februar im Jahr 1969, einem Freitag, an einer Exkursion teilnehmen, raus in die Natur. Sie gehen in den Supersol-Supermarkt im Westen Jerusalems, um sich Proviant zu holen.
Es ist später Vormittag, der Markt voll, die Leute erledigen vor dem am Abend beginnenden Schabbat die letzten Einkäufe. Eine Bombe explodiert, Joffe und Kanner sterben, neun weitere Menschen werden verletzt.
Der Sprengsatz, so wird es später die Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency berichten, war in einer Kaffeedose zwischen Ölkanistern platziert. Ein zweiter Sprengsatz konnte entschärft werden. Auch am britischen Konsulat wurde eine Bombe platziert. In der jordanischen Hauptstadt Amman reklamiert die Volksfront zur Befreiung Palästinas, kurz PFLP, den Anschlag für sich.
Berlin, 50 Jahre und 22 Tage nach dem Attentat: Es ist wieder Freitag, am Abend werden Juden in Berlin Schabbat feiern, zu Gottesdiensten in Synagogen gehen. Und in Kreuzberg, am Blücherpark in der alevitischen Dersim-Kulturgemeinde, zehn Minuten Fußweg vom Jüdischen Museum, wird eine Frau auftreten, die für den Anschlag vom 21. Februar 1969, für den Tod von Edward Joffe und Leon Kanner, mitverantwortlich ist. Ihr Name: RasmeaOdeh. Sie ist bereits vor einigen Tagen in Berlin gelandet, Khaled B., ein Funktionär der PFLP in Europa, hat sie am Flughafen empfangen.
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