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Christine schrieb am 16.10. 2018 um 23:11:14 Uhr über

Mäusekino

Hab heute Noten geschenkt bekommen und wollte mich mit einer Runde Billard bedanken. Es war gruslig, jemand direkt aus dem Keller kommend daran zu erinnern, dass das, was er da grad loswerden will, kein Müll ist. Grad so als ob du frisch gekreuzigt noch Autogramme geben magst. Ich hab es mir damit zu erklären versucht, dass er sein Klavier hasst. Wahrscheinlich war es einfach Arbeit für ihn. Arbeit am Klavier, die offensichtlich schon viele mit diesen Büchern hatten. Andererseits ist es immer wieder schön, einen Sachwalter seiner eigenen Lebenszeit zu erleben. Eile ist da Standard. Deutsch. Deutsche Hast. Irgendwann wird er dann noch ein DasLebenIstKurz seinen Enkeln an den Kopf werfen. Hab zwanzig Jahre zurückgeschaut, als mir eine Oberärztin fast schon verzweifelt ein UndDasWollenSieSoBisZurRenteDurchhalten an den Kopf warf. Damals wusste ich selbst, dass es mich hatte. Ich war mitten drin, ganz auf Adrenalin. Sie selbst erlebte Chaos nicht mehr als Rausch und hatte irgendwann schon früh am Morgen schon eine beachtliche Fahne um Abstand zu finden. Mäusekino ist eben immer wieder dasselbe. Katastrophe als Anlass zum Innehalten, RushHour ganztags. Da in alten Noten blättern zu dürfen, macht dann neidisch. Um ihn noch mehr zu nerven, hatte ich den Termin um vier Stunden verschoben um zu meditieren, und kurz vor seinem Eintreffen Huhn gebraten, weil ich dachte, wer so verbissen ist, kann nur Veganer sein.


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