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Zwischen Märklin und Apple gibt es einige Gemeinsamkeiten. Beide Firmen haben ihren Fankult, der manchmal irrationale, ja fast religiöse Züge annimmt. Bei Märklin war die Robustheit Kult, bei Apple der Minimalismus und die Innovation. Und beide versuchten den Spagat zwischen Spielerei und Professionalität, sich selbst grundsätzlich stets auf der Profiseite wähnend. Märklin-Produkte konnte man ruhig einmal gegen die Wand werfen, ohne dass sie Schaden nahmen, was echte Modellbahner möglicherweise auch das ein oder andere Mal getan haben, weil Maßstäblichkeit und Detailtreue sich unterm Strich doch in Grenzen hielten. Märklin war eigentlich ein Spielzeug und keine Modellbahn. Interessant sowohl bei Märklin als auch bei Apple der Metallkult: Bei Märklinisten müssen Fahrzeuge grundsätzlich aus Metall sein, obwohl es die Detailgenauigkeit beeinträchtigt, und die Apple-Fanboys sehen gebürstete Metallgehäuse als hochwertig und robust an, obwohl innen derselbe Chinakram drin ist wie bei den anderen auch. Beides ist an sich Bullshit, aber die Markenstrategie kommt an. Wenn bei Apple oder Märklin dann gerade einmal ein Innovationsstau herrscht, bieten sie Gaga-Krempel an: die »Touchbar« oder den animierten flitzenden Kellner im Speisewagen. Für beides zahlt die Fangemeinde gut und gerne überteuerte Preise, und sind die Produkte dann wieder vom Markt, kommt es zu einem regelrechten Sammler-Hype. Gnadenlos überteuert sind die Produkte beider Firmen sowieso, aber was teuer ist - so glauben es zumindest die Fans -, muss auch zwangsläufig gut sein. Wobei es in beiden Fällen durchaus brauchbare Produkte gibt, bei denen die Konstrukteure sich tatsächlich angestrengt haben. Man sollte jedoch vor dem Kauf auf jeden Fall zunächst einmal die rosa Fanbrille abnehmen.
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