Märchen gehen immer gut aus, für die Guten, die Bösen überleben das Ende oft nicht.
Ich hab mir mal spontan ein etwas anders Ende von
»Schneewittchen« ausgedacht:
nachdem die Zwerge eine Woche getrauert hatten, beschlossen sie Ihr geliebtes Schneewittchen nun unter die Erde zu bringen.
Das Schneewittchen nach einer Woche immer noch so frisch und schön aussah, wie an dem Tag als sie Tod umfiel und der Glassarg gar nicht von innen beschlagen war, fanden sie nicht weiter ungewöhnlich.
Kurz nach Schneewittchens Tod kam noch vor dem Prinzen ein junger Mann des Weges.
Zufällig war er Bestatter und bot den Zwergen an, die teure Verblichene für die Bestattung herzurichten. Was die Zwerge dankend annahmen, da diese traurige Pflicht Ihnen nun erspart blieb.
Als der junge Mann Schneewittchens Mund und Rachen, wie es fachgerecht ist, mit Watte zupackte drückte er das vergiftete Stück Apfel nur noch tiefer in den Rachen, womit er die Ärmste unbewusst endgülig erstickte.
Da der Bestatter sein Handwerk in Amerika erlernte und längere Zeit dort auch tätig war, balsamierte er das Schneewitchen mit Konservierungsflüssigkeit auch fachgerecht ein.
Erst nun mit Gift im Schlund und in der Blutbahn war das arme Schneewittchen unumkehrbar Mausetod.
Doch von fachgerechter Hand bekleidet frisiert und geschminkt wunderschön anzusehen. Wie eine Puppe aus Porzellan, mehr war sie genauer betrachtet ja auch nicht mehr.
Als nun die Zwerge den Glassarg zum Grabe trugen, von der Trauer sichtlich bewegt und gebeugt, strauchelten sie und der sarg wurde auch ordentlich durchgeschüttelt.
Doch steif und kalt wie sie war rutsche sie nur etwas nach unten und auf die Seite und der schöne Blumenstrauss entglitt Ihren Händen. Da der Sarg bereits versiegelt war, blieb den Zwergen nichts anderes übrig, als Schneewittchen nun etwas unaufgeräumt der Erde zu übergeben.
Schnell schaufelten Sie das Grab zu, da Ihnen der Anblick des verrutscht im Sarg ruhenden Leichnams Weinkrämpfe verschaffte.
Das so ein Glassarg nicht für Erddruck ausgelegt ist, wussten die Zwerge ebenfalls nicht.
Kaum war die letzte Schaufel auf den Grabhügel geschippt, brach der Sarg in tausend Glassplitter.
Einige davon schnitten in Ihr schönes Gesicht andere bohrten sich in Ihren starren Körper.
Was sie natürlich nicht mehr spürte.
Auch, daß Ihre sterbliche Hülle nun ohne die schützende Hülle des Sarges dem im Waldboden lebenden Getier ausgeliefert war.
Nun ein paar Jahre später gab eine unbekannte sehr stark angenagte, doch aber teilweise noch recht ansehnliche Leiche einer Jungen Frau, die von Waldarbeitern zufällig ausgegraben wurde, der Polizei Rätsel auf.
Und die Moral...
na ja vielleicht erst den Totenschein vorzeigen lassen, bevor man die Leich präpariert. o-;
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