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Bettina Beispiel schrieb am 24.1. 2006 um 17:55:17 Uhr über

Märchen


ich werde ihn noch heute brauchen." –
»Ach ich will dir's nur sagen, ich habe ihn im Heu verloren, da muß ich erst suchen-
»Du hast ihn nicht verlorensagte der Blaubart zornig, "du hast ihn dahin gesteckt, damit die
Blutflecken herausziehen sollen, denn du hast mein Gebot übertreten und bist in der
Kammer gewesen, aber jetzt sollst du hinein, wenn du auch nicht willst." Da mußte sie den
Schlüssel holen, der war noch voller Blutflecken. "Nun bereite dich zum Tode, du sollst noch
heute sterben", sagte der Blaubart, holte sein großes Messer und führte sie auf den Gang.
»Laß mich nur noch vor meinem Tod mein Gebet tun«, sagte sie. - "So geh, aber eil dich, denn
ich habe keine Zeit lang zu warten. "Da lief sie die Treppe hinauf und rief so laut sie konnte
zum Fenster hinaus: »Brüder, meine lieben Brüder, kommt, helft mir
Die Brüder saßen im Wald beim kühlen Wein, da sprach der jüngste: "mit ist als hätt'
ich unserer Schwester Stimme gehört; auf, wir müssen ihr zu Hilfe eilen!" Da sprangen sie auf
ihre Pferde und ritten, als wären sie der Sturmwind. Ihre Schwester lag in Angst auf den
Knien; da rief der Blaubart unten: »Nun, bist du bald fertigDabei hörte sie, wie er auf der
untersten Stufe sein Messer wetzte; sie sah hinaus, aber sie sah nichts, als von ferne einen
Staub, als käme eine Herde gezogen. Da schrie sie noch einmal: "Brüder, meine lieben Brüder!
Kommt, helft mirund ihre Angst wurde immer größer. Der Blaubart aber rief: «Wenn du nicht
bald kommst, so hol ich dich, mein Messer ist gewetzt!"
Da sah sie wieder hinaus und sah ihre drei Brüder durch das Feld reiten, als flögen sie
wie Vögel in der Luft, da schrei sie zum dritten Mal in der höchsten Not und aus allen
Kräften: »Brüder, meine lieben Brüder! Kommt, Helft mirund der jüngste war schon so
nah, das sie seine Stimme hörte: "Tröste dich, liebe Schwester, noch einen Augenblick, so
sind wir bei dirDer Blaubart aber rief: «Nun ist's genug gebetet, ich will nicht länger warten,
kommst du nicht, so hol ich dich!» «Ach! Nur noch für meine drei lieben Brüder laß mich
beten." - Er hörte aber nicht, kam die Treppe herauf und zog sie hinunter und eben hatte er
sie an den Haaren gefaßt und wollte ihr das Messer in das Herz stoßen, da schlugen die d rei
Brüder an die Haustüre, drangen herein und rissen sie ihm aus der Hand, dann zogen sie ihre
Säbel und hieben ihn nied er. Da wurde er in die Blutkammer aufgehängt zu den ändern
Weibern, die er getötet hatte, die Brüder aber nahmen ihre liebste Schwester mit nach Haus
und alle Reichtümer des Blaubarts gehörten ihr.


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