Anfang traurig - Anfang knapp:
Müller gibt den Löffel ab.
Seine Söhne sind jetzt dran,
treten flugs das Erbe an.
Zwei sind happy, haben Spaß,
denn die beiden kriegen was.
Nur der Dritte zeigt noch Trauer,
oder besser: er ist sauer,
weil sein Teil nicht prächtig ist -
wohl der Sprache mächtig ist.
Kurz und gut: der Mann ist sickig,
und sein Erbe trabt ins Dickicht.
Geht im Wald Kaninchen jagen;
Förster würde wildern sagen.
Steckt die Beute in den Sack,
nimmt den Sack dann Huckepack.
Stiefelt in Palazzo rein,
schleimt sich dreist beim König ein.
"Dieses schickt mein Boß, der Graf,
kocht sie euch und würzt sie scharf.
Muß nicht immer Kaviar sein,
auch Kaninchen schmecken fein.
Es war nett bei euch im Schloß -
muß zurück zu meinem Boß."
Königskutsche fährt durch's Land,
nähert sich dem Badestrand.
Müllersohn planscht in der Brühe -
Haustier gibt sich große Mühe.
Ruft: "Verbrecher! Diebespack!
Klauten meinem Boß den Frack!"
König Blödmann fällt drauf rein,
kleidet Nackedei neu ein.
Stellt ihm seine Tochter vor,
flüstert ihm ins linke Ohr:
"Sei so gut und freie sie,
rette meine Dynastie.
Ich bin blöd, doch ich bin gut -
die Dynastie braucht frisches Blut!"
(Der gestiefelte Kater)
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