Das bucklicht Männlein
(sp. 18. Jh.)
Will ich in mein Gärtlein gehen,
will mein' Zwiebeln gießen,
steht ein bucklicht Männlein da,
fängt als an zu niesen.
Will ich in mein Küchel gehen,
will mein Süpplein kochen,
steht ein bucklicht Männlein da,
hat mein Töpflein brochen.
Will ich in mein Stüblein gehn,
will mein Müslein essen,
steht ein bucklicht Männlein da,
hat's schon halber gessen.
Will ich auf mei'n Boden gehn,
will mein Hölzlein holen,
steht ein bucklicht Männlein da,
hat mir's halber g'stohlen.
Will ich in mei'n Keller gehn,
will mein Weinlein zapfen,
steht ein bucklicht Männlein da,
tut mir'n Krug wegschnappen.
Setz ich mich ans Rädlein hin,
will mein Fädlein drehen,
steht ein bucklicht Männlein da,
lässt das Rad nicht gehen.
Geh ich in mein Kämmerlein,
will mein Bettlein machen,
steht ein bucklicht Männlein da,
fängt als an zu lachen.
Wenn ich an mein Bänklein knie,
will ein bisschen beten,
steht das bucklicht Männlein da,
fängt als an zu reden:
Liebes Kindlein, ach, ich bitt,
bet fürs bucklicht Männlein mit!
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