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Was eigentlich genau eine Männerinn ist, fragt ihr?
Nun, die Männerin ist zwar eine Frau, allerdings ist sie wie ein Mann.
Ihr wollt mehr über die Entstehung der Männerin wissen, sagt ihr?
Nun gut, nun gut, wir wollen es für die, die es nicht mehr wissen können, weil sie die Gnade der späten Gerburt erfahren haben, noch einmal kurz erzählen:
Es fing alles mit der Frauenbewegung an. Die Frauenbewegung verfiel irgendwann plötzlich auf den Verdacht, dass die Männer einen Herrschaftszauber in maskuline Substantive eingebaut haben. So erfährt bei Berufs- und sonstigen Bezeichnungen die Frau immer die Abkunft aus dem Herrenwort, wie etwa bei Doktor: die Doktorin, der Tänzer: die Tänzerin, der Bundeskanzler: die Bundeskanzlerin usw. Schließlich kam es zum Äußersten, die Frauenbewegung verlangte das Ende dieses absurden Umtriebs. Doch die Männer, schlau wie immer, setzten mit einer überraschenden Forderung gegenüber den Damen der Schöpfung dieselben so unter Druck, dass die KritikerInnen schlagartig verstummten; diese doch im Grunde recht dreiste Forderung lautete schlicht: »Wenn Ihr mit uns Männern reden wollt, dann werdet erst einmal anständige Männerinnen!« - Doch die Frauen, auch nicht ganz dumm, erholten sich von diesem Schreck sehr schnell und setzten genau diese Forderung in die Tat um - und verwandelten sich alle in: Männerinnen! Jetzt konnten die Männer erst mal schauen! Damit hatten sie nicht gerechnet!
Doch irgendwann beruhigten sich die erhitzten Gemüter und alle gewöhnten sich an den neuen Zustand, Ruhe kehrte ein im Bau. Und nicht nur Ruhe, sondern sogar Frieden machte sich plötzlich breit, um nicht zusagen: Weltfrieden! So war es denn zuletzt ausgerechnet über geschlechtliche Umwege, geboren aus einer klugen Idee der Männer und einer kühnen Tat der Frauen zur Verwirklichung eines uralten Menschheitstraums gekommen: Alle Menschen wurden Brüder und Brüderinnen!
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