Die einzige Mädchenkußerfahrung seit dem Ende der Beziehung mit K. vor nun fast 3 Jahren machte ich mit S.: Morgens 5 Uhr hatte ich sie, die während der ganzen Nachhausefahrt geheult hatte, weil der Abend nicht so gelaufen war, wie sie sich das vorgestellt hatte, in den Arm genommen, um sie - als rein freundschaftliche Leistung - etwas zu trösten. Sie war von der Angebeteten verschmäht und auf's Resoluteste abgelehnt worden. Das hatte sie ins Bodenlose stürzen lassen. Und nun, da sie, bodenlos gefallen, sich an mich gepresst fand, fiel ihr offenbar nichts anderes ein, als mich verklärt anzublicken und dann nahezu eine Minute lang innig zu küssen. Sicher, mir hat das durchaus gefallen. Es war - sagen wir - eine Wohltat und zugleich etwas, das mir einen Hormonschub sondergleichen verschaffte. Doch im Nachhinein schämte sie sich dafür. Sie hätte mich nicht küssen wollen, sagte sie immer mal wieder. Es habe wohl an der Situation gelegen.
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