Habe schon mal meine Erfahrungen zu LSD niedergeschrieben. Heute wundere ich mich, daß ich noch lebe. Weiß allerdings nicht, wie lange noch. Da LSD und Heroin die wohl härtesten, gängigen Drogen sind, war LSD auch so etwas wie der Gipfel meines persönlichen Eisberges. Ich hatte weißgott geile Trips, die ich ´eigentlich´ jedem vergönne. Leider sind die Nebenwirkungen und Langzeitwirkungen von unermeßlicher Grausamkeit. diesen Wahnsinn habe ich hinter mir gelassen. Was mir die manchmal aufkommende Lust auf einen erneuten Trip sofort wieder nimmt, ist der Gedanke an eine Person, die ich kennenlernen durfte. Gott sei Dank. Das Kerlchen ist hängengeblieben. Seit 8 Jahren hat er keinen Grund mehr zu leben und noch nicht genug Mut, zu sterben. Die Konfrontation mit ihm bewahrt mich vor erneutem Konsum. Aber vor dem LSD waren andere, ´weiche´ Drogen. Wer heilt mich davon? Ecstasy hat seinen Reiz nach zig hundert Pillen -zuletzt 5,6,7 Stück täglich- von selbst verloren. Das Speed wurde gegen Chrystal getauscht, und dieses vom Koks ersetzt. Und das ist mein Scheißproblem. Und bleibt es auch. Juni 2006 stürmte die Kripo unsere Wohnung. Mein Ehepartner erhielt 3 Jahre Jugendhaft, ich 2 Jahre auf Bewährung und Lappen weg.Vom Koks und LSD wussten sie nichts. Vom Rest wiesen sie uns nur einen Bruchteil der Mengen nach. Das war Zwangstrockenlegung. Der Eingriff der Justiz hat uns vielleicht das Leben gerettet. noch kurz zuvor starben 2 unserer Freunde an dem, was auch wir als Hauptnahrungsmittel ansahen. Einer an Herzversagen, der andere brachte sich im Wahn um. Anfangs war der Verlust des Koks unbeschreiblich fatal für mich. Man konnte eh nur noch mit Koks glücklich sein. Aber die Umstände der Haft, das jähe Ende der Ehe und der eigenen Existenz stürtzten mich in tiefste Depressionen. Wie da wieder rauskommen? Und dann auch noch kein Koks mehr. Das machte die Sache doppelt unglücklich. Der Partner ist nach einer Therapie inzwischen entlassen worden und ein überzeugter Cleaner. ich habe umsonst Liebeskummer gehabt und auf ihn gewartet, da wir inzwischen festgestellt haben, daß unsere einzige Gemeinsamkeit die Drogen waren. Wieder Frust und Kummer. Und wieder kein Koks. Er genießt sein Leben und ich bin dauerdepressiv. Das Leben mit Drogen war selbstzerstörerisch. Aber das Leben dannach hat mich auch nie wieder glücklich gemacht, hat sich nie mehr normalisiert. Ich hasse mein Leben immer mehr. Die Drogen verschafften mir zumindest noch einige Glücksmomente. Sehr intensive! Leider habe ich sie kennengelernt. Und leider finde ich mein ´normales´ Leben einfach nur beschissen, nicht erhaltenswert. Wenn ich diese Welt verlasse, dann während einem allerletzten, genialen, finalen Trip. Und der Tag kommt näher. Mir fehlt noch ein klein bißchen Mut. Oder ein minimaler Auslöser. Einmal Junk, immer Junk. Und ein trockengelegter Junk kann sich nicht ewig mit Ritalin oben auf halten. Und mir reichts einfach vollkommen.
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