Die italienische »Heimorgelmafia« der 70er Jahre (GEM/Galanti, Farfisa, Bontempi, nicht zu vergessen Elka, Eko und Crumar) war durch intensive Firmenverflechtungen gekennzeichnet, was man zum Beispiel an den bei vielen italienischen Orgeln jener Zeit auffallend ähnlich gestalteten Rhythmusgeräten sehen kann (»Partner 15« und ähnliche)... außerdem scheinen die italienischen Hersteller auch Ausschusstranchen unter anderen Markennamen vertrieben haben, ich wunderte mich bei meinen Ebay-Streifzügen immer wieder über obskure Fabrikate wie »Ingrid« oder »Luxor«, die mir in den Orgelläden meiner Sturm-und-Drang-Zeit nie begegnet waren - offensichtlich, weil diese Marken nur kurze Zeit überhaupt existierten und offensichtlich, wie man mich im Analogorgel-Forum aufklärte, wohl leicht umgemodelte Restposten und Ausschussware der bekannten italienischen Hersteller waren.
Nee, also Luxor-Orgeln sind wirklich nur was für fanatische Komplettisten mit mehreren zehntausend Quadratmetern Stellfläche, wie jener dänische Unternehmer im Ruhestand, der mittlerweile rund 400 Elektroorgeln sein eigen nennt und dafür extra mehrere Lagerhallen gemietet hat... als Normalsterblicher könnte ich mir allenfalls vorstellen, eine Luxor mal vorübergehend bei mir unterzustellen, sie gründlich zu samplen, eventuell auch für mein virtuelles Heimorgelmuseum in PoV-Ray zu modellieren und dann umgehend weiterzuverschenken, schließlich glaube ich nicht, dass ich in absehbarer Zeit Platz für mehr als zwei Orgeln haben werde!
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