Ab und zu hab ich schon mal einen Tip abgegeben. Zuletzt, als so eine Summe um die 48 Millionen Mark im Jackpot waren. Klingt ja gut, achtundvierzig Millionen, das reicht überlebenslänglich , sorgenfrei, juchuh? Geschissen! Ich begann, mir - allen mathematischen Unwahrscheinlichkeiten zum Trotz - sehr lebhaft vorzustellen, den Jackpot geknackt zu haben. Was mach ich mit 48 Millionen Mark? Zumal ich in anbetracht dieser astronomischen Summe keinerlei Veranlassung sah, alles für mich alleine zu behalten, noch die Kohle sich einfach nur vermehren zu lassen. Wofür auch oder für wen? Naja, nehme ich für mich und meine bescheidenen Wünsche mal 10 Millionen Mark, bleiben noch 38 über. Okay, ich nehm 15 Millionen und verteil den Rest an und unter meine Lieben, dachte ich so. Aber wie ich die kenne, weil ich mich kenne, würden sie nie im Leben so einen Haufen Geld geschenkt nehmen. Hm, wie stellte ich das an, anonyme Schenkung über einen Notar? Abgesehen davon dass ich, ganz allgemein, es nicht so gerne hätte, wenn alle Welt von meinem plötzlichen Reichtum wüsste. Da fangen die Probleme ja schon an. Klar könnt ich mir ein Haus mit allen Schikanen leisten, ein Auto, ach was fünf Autos und hasse nicht gesehn, alles aus der Portokasse. Aber sowas lässt sich ja nicht verbergen. Ich finde es ja nicht doof Geld zu haben, aber bei solchen Mengen fürchte ich den Neid und mögliche Zwietracht. Mal ganz abgesehen von einer Persönlichkeitsverändernden Wirkung, die ich Geld allgemein unterstelle. Also ich hab wirklich Schiss bekommen, je mehr ich in den Gedanken hineinging, plötzlich glückliche Gewinnerin von 48 Millionen zu sein. Höchststrafe sag ich nur, hab zwei Tage nicht gut schlafen können und seitdem nie wieder Lotto gespielt.
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