Indessen haben die Lechthaler nicht allein in der neuen Welt gewirkt, sondern auch unser altes Europa hat ihnen manchen Ehrenmann zu verdanken und sogar einen künstlerischen Namen von hohem Ansehen, nämlich den Maler Joseph Koch. Dieser ist zu Obergieblen am 27 Julius 1768 – nach andern 1770 – geboren, in einem Häuschen, das ich gleichwohl nicht genau erfragen konnte, denn die Obergiebler scheinen von der spätern Berühmtheit ihres Landsmannes nur sehr spärliche, bald wieder verschollene Nachrichten eingezogen zu haben. Kochs Vater war von Leermoos gebürtig, ein armer Citronenhändler, der eines Tages auf der Wanderschaft zu Koblenz eine wohlgestalte und guterzogene Rheinländenin erheirathete. Später ließ er sich zu Obergieblen nieder und lebte da mit eilf Kindern behaftet in großer Dürftigkeit. Der junge Genius, von dem die Rede, besuchte die Schule zu Elbigenalp und fiel dem Lehrer, der ein ehemaliger Waldbruder war, bald dadurch auf, daß er alle seine Schulpapiere mit Gestalten überzog.
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