die brüder antworten nicht mehr oder nur das allernötigste, selten, einen kleinen satz, während ich meine gedanken vor ihnen ausbreite. scherzen kann man schon gar nicht mehr mit ihnen. heute, karfreitag, strahlend scharfe sonne. vielleicht morgen der erste flohmarkt seit drei jahren wieder, in biebrich. vielleicht finde ich einen Rotkrauthobel. biebrich war immer ein guter Flohmarkt. meine bettwäsche waschen, das würde sich echt lohnen. Auf die erste, die dunkelste Brühe, starren. da ist kein Waschpulver verschwendet. da ist ein richtiger Unterschied vorher und nachher. ich hatte immerhin phasen, auch wenn sie nie dauerten, wo ich gerne gelebt habe. dahinein träume ich mich immer wieder wenn kein schmerz mich ablenkt. mir wird manchmal deutlich, das ich eine allergie gegen menschen habe, das ich sie wie seltsame andere wesen sehe die ich nicht im geringsten einschätzen kann, die mit perfidesten Mitteln sich gleichzeitig völlig harmlos gebend , im grunde feindlich dabei freundlich tun, ich wollte das als junger Mann nicht wahr haben, ich dachte, ein jeder muß einen vernünftigen kern besitzen, einen kern mit dem sich reden lässt, ich habe gelernt, es ist nicht so, ich habe mich gründlich getäuscht, es beginnt schon beim Nachbarn der sein verschimmeltes Toastbrot immer wieder und mit voller Absicht in die Wertstofftonne zu dem Plastikabfall wirft. oder den Mädchen im Hof die ihre Zigarettenkippen überall fallen lassen obwohl zwei Ascher an der hauswand hängen. Es nutzt auch nichts die Dinge einmal anzusprechen. Ich kenne diese Naturen. Es ist ihnen schlicht vollkommen egal.
|