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! schrieb am 31.3. 2008 um 23:15:42 Uhr über

Lieblingsfilm

Ivan ist ein Pfarrer jener Natur, die missionarischen Eifer mit unbedingter Güte und grenzenlosem Verständnis für die sündhafte Welt in sich vereint. Auf seinem ländlichen Anwesen hat er es sich zur Aufgabe gemacht, ehemalige Straftäter auf Bewährung zu bekehren. Zu einem Kleptomanen und Vergewaltiger mit Alkoholproblemen und einem Tankstellenräuber gesellt sich der Neonazi Adam. Auf die Frage des Pfarrers, welche Aufgabe er im Zuge seiner Resozialisierung erfüllen wolle, antwortet Adam voller Sarkasmus, einen Apfelkuchen backen zu wollen, nicht ahnend, dass der Geistliche ihn ungerührt beim Wort nimmt. Adams Aufgabe besteht also darin, den Apfelbaum vor der Kirche zu pflegen, um aus den Äpfeln später einen Apfelkuchen backen zu können.

Es beginnt ein Kampf zwischen Ivan und Adam, der nichts unversucht lässt, die Grenzen der Güte des Pfarrers auf die Probe zu stellen. Im Laufe des Gefechts um Gut und Böse offenbart sich, dass es im Grunde Ivan ist, der Hilfe benötigt: Er wurde als Kind vergewaltigt, hat einen behinderten Sohn, seine Frau brachte sich um, er selbst leidet an einem Tumor. Ivan sieht seine Schicksalsschläge jeweils als Versuchung des Teufels, denen er mit Gottes Hilfe standhalten muss. Das gilt seiner Meinung nach auch für »Adams Äpfel«: Der Apfelbaum wird zunächst von Krähen in Beschlag genommen, dann von Würmern befallen, schließlich brennt er nach einem Blitzschlag ab. All das interpretiert Ivan als Werk des Teufels, der Adams gute Tat der Läuterung, das Backen des Apfelkuchens, verhindern möchte.

Adam nutzt die innere Zerissenheit Ivans aus und schafft es, den Pfarrer mit Verweis auf das Buch Ijob davon zu überzeugen, dass nicht der Teufel sie prüfe, sondern dass Gott es ist, der ihn, den Pfarrer, hasst und bestraft. In dem Moment, in dem der Pfarrer den Glauben an das Gute verloren hat, bricht die relative Ordnung der kleinen Gemeinschaft zusammen und die Ereignisse in der Pfarrei wachsen zu dramatischen Turbulenzen an, in denen Ivan nach einem Kopfschuss schwer verletzt und ohne Hoffnung auf Rettung ins Krankenhaus eingeliefert wird. Nun ist es ausgerechnet Adam, der sich für das Schicksal der gestrandeten Existenzen um ihn herum verantwortlich fühlt. Mit einem letzten verbliebenen Apfel vom abgebrannten Apfelbaum backt er einen Apfelkuchen und bringt ihn Ivan. Es stellt sich heraus, dass der Tumor in Iwans Gehirn herausgeschossen wurde. In der letzten Sequenz begrüßen Ivan und der ehemalige Skinhead Adam, der nun lange Haare hat, zwei neue Straftäter in der Pfarrei.


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