Leviathan, so heißt auch das Hauptwerk von Thomas Hobbes.
Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich eine alte Seminararbeit von mir, in der ich die Philosophie von Hobbes mit dem Gefangenendilemma in Verbindung bringen wollte:
Diese Gefangenendilemma erleichtert die Rekonstruktion des Naturzustandes wesentlich; es war jedoch zu Hobbes Zeit noch nicht bekannt, gleichwohl läßt sich erkennen, daß Hobbes eine ungewöhnlich klare Sicht auf unterschiedliche Interaktionsstrukturen hatte, die erst mit diesem Paradigma sorgfältig analysiert werden können.
Übertragen auf den Naturzustand bei Hobbes würde dies bedeuten, daß die Konkurrenz um knappe Güter dazu führt, daß diejenigen besonders erfolgreich sind, die sich besonders skrupellos verhalten. Wer Rücksicht auf die anderen nimmt, verliert. Als Grundstrategien hat der Naturzustandsbewohner also die Wahl zwischen rücksichtsvollem Verhalten bzw. rücksichtslosem Verhalten. Wenn zwei Personen um ein knappes Gut konkurrieren, muß sich eine Person gegenüber einer rücksichtslosen Person ebenfalls rücksichtlos verhalten, um nicht ausgenutzt zu werden. Verhält sich die andere Person jedoch rücksichtsvoll, so hat man am meisten Gewinn, wenn man sich ihr gegenüber rücksichtslos verhält. Rücksichtsloses Verhalten zahlt sich also immer aus.
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