Da hab ich einen schönen Abend mit dem Friedrich Laurens verbracht. In der Hotelbar. Er sagt, dass mein Papa genauso viel, ja mehr sogar über den Ernest weiß, als er selbst.
Ja, sage ich, aber er schweigt.
»Wer weiß, was du dir so denkst, du wärst ganz schön enttäuscht, Töchterlein! Und 'was?! und das ist alles?!' würdest du rufen!«
So oder ähnlich mein Papa.
Wie da der Friedrich geguckt hat!
Friedrich: es zieht ihn halt heute noch hin, hier, in Wien, in den Stadtpark. (Wo er neulich überfallen wurde, mitten in der Nacht). Damals - ich war ja ein Bub noch - sind wir dort immer wieder am Abend spaziert. Er hatte doch mich! und hat trotzdem nach anderen Buben Ausschau gehalten. Er hat ein Spiel daraus gemacht: »wer, glaubst du, würde mir besonders gefallen?«
Und natürlich hat er jedesmal gesagt: »du gefällst mir aber besser!«
Und wie wir einmal von der Polizei kontrolliert wurden!
Ausweise bitteschön!
Ernest Laurens. Friedrich Laurens: der Sohn also (ich war schon adoptiert).
Und dann der Laurens: und jetzt erklären Sie, bitte, meinem Sohn, wie wir uns verdächtig gemacht haben!
Er war ein erfahrener Kieberer: jo wissens, gerade was am anständigsten ausschaun tut, dös san oft die Schlimmsten!
Ich hätte alles längst vergessen, aber diesen Spruch, den hat der Laurens immer und immer wieder zitiert!
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